Brücke Kirchhofstraße steht im Haushalt
Wenn kein aktuelles Projekt dazwischen funkt, könnte die Stadt den Neubau in Angriff nehmen. Beginn wäre aber erst 2021.
Sonnborn. Zumindest Fußgänger kommen noch drüber. Für Autofahrer geht an der Brücke Kirchhofstraße seit langem nichts mehr — zum Leidwesen vieler Sonnborner. Für die Erneuerung fehlte bislang das Geld. Lediglich für den Abriss des maroden Bauwerks wollte die Stadt 300 000 Euro bereitstellen. Doch jetzt gibt es Hoffnung: Im Haushaltsentwurf für 2018/19, über den die Politik jetzt berät, sind nicht nur die Mittel für den Abriss eingestellt, sondern auch für 2019 Planungskosten in Höhe von 400 000 Euro. Und für die mittelfristige Finanzplanung sind außerdem noch einmal 600 000 Euro (Haushaltsjahr 2021) und eine Million Euro (2022) vorgesehen. „Wir haben es jetzt endlich geschafft, diese Mittel in die Liste reinzubringen“, sagt Thorsten Warning, Leiter Konstruktiver Ingenieurbau bei der Stadt.
Dass es wenn einen Neubau geben muss, sei klar, betont Warning. „Alles andere wäre technisch zu aufwendig und unwirtschaftlich.“ Nur noch die Längsträger der Brücke sind vorhanden, die Querträger mussten bereits abgenommen werden.
Der Bau, das wiederholt Warning, beginne aber frühestens 2021. Bis dahin werde auch die Fußgängerverbindung frei gehalten, sagt er. Zwar stünden die 300 000 Euro für den Rückbau schon für das kommende Jahr im Haushalt. Der Abriss werde aber erst kurz vor dem Neubau erfolgen.
Dass die Mittel jetzt im Plan stehen, bedeutet aber noch nicht die 100-prozentige Gewissheit, dass der Neubau bis 2022 realisiert wird, gibt Warning zu bedenken. Grundsätzlich bestünde die Gefahr, dass andere, akute Projekte dazwischen kämen. Zumal es ja eine Umfahrung über die Brücke Garterlaie gebe. Dort hatten sich Anwohner aber bereits mehrfach über die gestiegene Verkehrsbelastung beschwert und einen Neubau gefordert.
Bernd Udo Hindrichs, Vorsitzender des Bürgervereins Sonnborn-Zoo-Varresbeck
Bernd Udo Hindrichs, Vorsitzender des Bürgervereins Sonnborn-Zoo-Varresbeck, lässt gar keinen Zweifel an der Notwendigkeit. „Der Neubau ist ein unbedingtes Muss.“ Die Kirchhofstraße sei eine strukturelle Achse für Sonnborn. Dass es noch bis mindestens 2022 dauert, verlängere zwar die „Durststrecke“. „Aber alle werden erleichtert sein, wenn der Neubau endlich da ist“, ist Hindrichs überzeugt.
„Wir warten da jetzt schon so lange drauf“, sagt Bezirksbürgermeisterin Ingelore Ockel (CDU) und hofft, dass die Brücke auch wirklich gebaut wird — und nicht wegen anderer Projekte aus dem Haushaltsplan wieder rausfliegt.
„Das wäre fatal“, erklärt Ockel, zumal an der Oberen Kirchhofstraße auf dem Gelände der Evangelischen Gemeinde bekanntlich demnächst ein neues Wohngebiet entstehen wird. Dessen Erschließung bei einer weiter für den Autoverkehr gesperrten Brücke schwierig ist.
Zudem werde die Ausweichstrecke über die Garterleie ja auch nicht besser, sagt Ockel und ist deshalb optimistisch, dass es bei der Finanzierung bleibt. „Wer weiß, vielleicht gibt es ja sogar noch mal Mittel für die Jakobstreppe“, erinnert sie an einen weiteren langjährigen Sanierungsfall im Bezirk Elberfeld-West.