Pfarrkarneval: Wenn Darth Vader auf Priester und Teufel trifft
Ausgelassen feierten die Dönberger am Wochenende ihren Pfarr-Karneval.
Dönberg. Die dunkle Seite der Macht ist auf dem Vormarsch: Perfekt ausgestattet mit Lichtschwert, Helm, schwarzem Cape und dem unverkennbaren, röchelnden Atem, bahnt sie sich ihren Weg durch den voll besetzten Gemeindesaal der Kirche St. Maria Hilf am Dönberg. Vorbei an Teufeln mit feuerroten Umhängen, Seemännern und Seenixen, einem ausgewachsenen Marienkäfer und einem Priester, erreicht Darth Vader schließlich die vorderste Reihe, um endlich einen Blick auf die Bühne mit ihren prunkvoll gekleideten Karnevalisten werfen zu können.
Doch mit diesem Kostüm wird zum Glück nicht jeder gleich zum Bösewicht: „Am besten haben mir die Witze gefallen“, erzählte der zehn Jahre alte Lukas Wigge fröhlich, nachdem er seine Darth-Vader-Maske für einen Moment beiseite gelegt hatte.
Damit ist Lukas in bester Gesellschaft unter den vielen Jecken, die an der Karnevalssitzung der ökumenischen Gemeinde der St. Maria Hilf am Dönberg, teilnahmen. Veranstaltet von Margarete Lordemann als treibender Kraft, fand wieder ein umfangreiches Bühnenprogramm statt. So war unter den Gästen die Wuppertaler Prinzengarde, die mit vielen bunten Tanzeinlagen das Publikum begeisterte.
Unter den Nachwuchstänzerinnen tummelte sich ebenfalls der diesjährige Hoppeditz Friederike Friauf. Nachdem sie am 11.11.2011 als Erzschelm Hoppeditz zum Leben erweckt wurde, hatte sie nun abermals die Ehre, den Hoppeditz-Tanz vorzuführen. Mit viel Ausdauer, wirbelnden Zöpfen und hoch hinaus schwingenden Beinen präsentierte die Zwölfjährige einen gelungenen Solotanz, bevor die Erwachsenentanzgruppe mit funkelnden Sambakostümen in den Saal einmarschierte.
Eines der Urgesteine der Wuppertaler Prinzengarde ist Ehrenpräsident und Tanzchorleiter Guido Werner, 30 Jahre lang Präsident des Vereins. „Aus all den Jahren hat sich dabei ein riesiger Fundus an Kostümen angehäuft“, erzählt Werner, in eine luxuriöse Robe gekleidet.
Seine Frau Hatice Werner berichtet derweil von abenteuerlichen Reisen zu türkischen Bazaren, um maßgeschneiderte, paillettenbestickte Tanzschuhe zu kaufen. „Was für ein Vermögen in der Kleidung steckt, lässt sich dabei für Außenstehende oft kaum erahnen.“ Allein die Mütze Werners, mit Goldfäden bestickt und funkelnden Steinen besetzt, kostet etwa 300 Euro.