Rigi Kulm: Viele sehen das Einkaufscenter als Chance
Anwohnerund Passanten haben am Freitag am Rigi-Kulm-Center über die Pläne diskutiert.
Küllenhahn. Regelrecht belagert war am Freitag das WZ-Mobil vor dem Rigi-Kulm-Center, für das der Bauherr Jürgen Urbinger ein Einkaufszentrum mit Lebensmittel-Vollsortimenter und Discounter sowie weiterer Läden plant. Pläne, gegen die das Gros der Bürger auch keine Einwände hat. Bezüglich der Einzelheiten gingen die Meinungen jedoch auseinander.
Tierarzt Uwe Jaspers sorgt sich zwar um den Baulärm, der seine vierbeinigen Patienten stören könnte, meint jedoch: „Dieses Gelände muss entwickelt werden. Zwar haben wir in unmittelbarer Nähe schon drei Discounter, aber eine Bäckerei und einen Drogeriemarkt brauchen wir hier.“
Das fand auch Anwohnerin Margret Kolbe: „Um zu einem Drogeriemarkt zu kommen, muss ich in die Stadt oder weit runter nach Cronenberg fahren.“ So auch Gabi Müller-Jordan: „Ich wäre enttäuscht, wenn hier kein Drogeriemarkt hinkommen würde.“ Rainer Steinwachs findet das Projekt großartig: „Wenn man bedenkt, was uns hier oben an Kaufkraft verloren geht, wenn nichts passiert, kann man das nur begrüßen.“
Völlig anders sieht das Anwohner Siegfried Pfannkuchen: „Ich glaube nicht, dass wir so etwas hier oben brauchen. Wir sind mit Geschäften gut versorgt, und was ich brauche, kriege ich ohne Probleme.“
Erdal Perk, Friseur am Eingang des Geländes, sieht in dem geplanten Center eine Chance: „Das wäre ein Vorteil für die gesamte Umgebung. Baulärm wird es natürlich geben, aber das ist ja nur für eine kurze Zeit.“
Sorgen macht sich Anwohner Uwe Kirchhoff um den Jung-Stilling-Weg: „Eine Zufahrt für die anliefernden Lkw darf es nicht geben. Dagegen würden wir uns wehren, auch wegen der unter Naturschutz stehenden Bäume.“ Ähnlich Jürgen Kallweit: „Eine Zufahrt über den Jung-Stilling-Weg ist in meinen Augen unmöglich“. Gunnar Martin sähe darin sogar eine „Katastrophe“ sähe, ein neues Einkaufszentrum fände er aber gut. Einen Ersatz für das geschlossene Restaurant Rigi Kulm wünscht sich Ralph Hagemeyer vom Bürgerverein, während Isolde Ackermann auf einen Bio-Supermarkung und eine Post-Filiale hofft.
Jürgen Urbinger als Vertreter des Bauherrn will sich die Möglichkeit einer Zufahrt über den Jung-Stilling-Weg offen halten. Für den Supermarkt liegen nach seine Angaben Bewerbungen der großen Anbieter vor. Die Gegenstimmen seitens der Bürger sind für ihn nicht außergewöhnlich: „Die lassen sich nicht verhindern. Auch gegen Aldi waren vorher etliche Anwohner. Und nun kaufen sie doch da ein.“ An der Südseite ist laut Urbinger ein Café vorgesehen.