Vereinsarbeit im Quartier „Aufbruch“ bringt den Arrenberg voran

Arrenberg · Seit einem Jahr gibt es das Stadtteilzentrum an der Ecke Simons-/Fröbelstraße – und es wird bestens angenommen.

Aktionen wie „Der Geschmack meiner Kindheit“ beleben das ehemalige Schlecker-Ladenlokal.

Foto: Pascal Biesenbach

. Zwischendurch sei es auch mal „eskaliert“, sagt Pascal Biesenbach und lacht. „Aber im besten Sinne.“ So voll sei es nämlich gewesen in der ehemaligen Schlecker-Filiale an der Ecke Simons-/Fröbelstraße, dass das Stadtteilzentrum aus allen Nähten platzte. Zum Beispiel beim „Fummelrummel“, der Kleidertauschbörse am Arrenberg. Vor gut einem Jahr hat der Verein den „Aufbruch“ eröffnet – und ist mit der Bilanz mehr als zufrieden.

„Das hat uns tolle Möglichkeiten eröffnet“, sagt Biesenbach, der als Projektkoordinator des begleitenden Vereins „Aufbruch am Arrenberg“ selbst sein Büro in dem ehemaligen, komplett renovierten und neu gestaltenden Ladenlokal hat. Denn das Engagement habe im Stadtteil nie gefehlt. „Aber jetzt haben wir auch endlich einen Raum.“ Einen, der Anlaufpunkt für Bewohner, Vereine und Initiativen ist.

Regelmäßig treffen sich die Arrenberger dort zum Beispiel zum Singen oder zum gemeinsamen Kochen. Es gibt Workshops, „es werden Ideen entwickelt“, erklärt Biesenbach. Vieles sei erst einmal als Testlauf gestartet, die Resonanz aber riesig gewesen. Für viel Aufsehen habe zum Beispiel die „Arrenberger Barbierstube“ gesorgt, erinnert sich Biesenbach. Friseur Mario Decker hatte die Idee, Menschen, die sich sonst keinen Haarschnitt leisten können, kostenlos zu frisieren. Mit einer Handvoll Leute habe er gerechnet, vielleicht ein paar mehr. Doch dann tummelten sich um die 50 Menschen im „Aufbruch“. Decker und seine Kollegen hatten alle Hände voll zu tun. „Das war wahrscheinlich auch für mich der schönste Tag hier“, sagt Biesenbach, der immer noch überwältigt ist von der Resonanz. Die Barbierstube ist zur festen Einrichtung geworden – und hat sich entwickelt.. Einmal im Quartal sind Decker und seine Mitstreiter vor Ort. Dazu gibt es mittlerweile Musik, Essen und Trinken. Kurzum: Es ist zu einem Event geworden.

Viele Veranstaltungen haben
sich am Arrenberg etabliert

Ähnliches gelte für die Veranstaltung unter dem Motto „Der Geschmack meiner Kindheit“. Regelmäßig wird im Aufbruch gekocht, „wie die Eltern und Großeltern es gemacht haben“, berichtet Biesenbach. Das Besondere: Menschen aus allen Kulturkreisen seien dabei. „Das war und ist uns wichtig“, sagt Jörg Heynkes. Der Unternehmer ist einer der Mitinitiatoren des „Aufbruchs“ und zieht nach einem Jahr eine mehr als positive Bilanz. „Das ist sensationell, was hier läuft“, sagt er und lobt Biesenbach und alle anderen, die sich im Stadtteilzentrum engagieren.

Der Arrenberg sei ein Stadtteil mit hohem Migrationsanteil. Vor dem „Aufbruch“ sei es schwierig für den gewesen, diese Teile der Bevölkerung zu erreichen. Das sei jetzt einfacher, bestätigt Biesenbach. Viele, die zum „Geschmack meiner Kindheit“ kämen, machten danach auch beim Restaurant Day mit und beteiligten sich beim Singen. „Wir haben neue Zielgruppen erreicht“, freut sich Heynkes, der vor dem Start gehofft hatte, „dass hier fast jeden Abend Licht an sein wird“. Und so sei es gekommen.