Streit um Autolärm entzweit die Katernberger

Kontroverse Debatten bei Protestaktion. Gegner wollen eine eigene Gruppe gründen.

Foto: Stefan Fries

Katernberg. Da, wo die Egenstraße den Katerberger Schulweg kreuzt, hatte die Anwohner-Initiative gegen den Durchgangsverkehr am Freitag zur Aktion „Klänge statt Autolärm“ gebeten. Etwa 50 Bürger folgten dem Aufruf, darunter auch Gegner der Initiative, die nun ihrerseits eine Gruppe gründen wollen.

Während am Stand kontrovers diskutiert wurde, macht Silvia Sander ihre Instrumente fertig. Meditative Musik klingt über die Straße.

„Ich bin zum ersten Mal auf einer Demo“, sagt Peter Wagner und lacht. Seine Frau Erika: „Das ist hier eine Katastrophe geworden. Wir sind vor neun Jahren hergezogen. Tempo 30 wird nicht eingehalten, es gibt doppelt so viel Verkehr wie früher. Zumindest das Durchfahrverbot für Lkw müsste durchgesetzt werden.“

„Übertrieben“, findet Corinna Beckmann die Aktion. „Wer absolute Ruhe will, muss aufs Land ziehen. Mein Schlafzimmer liegt nach vorne raus, und ich bin noch nie von Autos wach geworden.“ Andre Auchter: „Ich wohne 48 Jahre hier, aber die Zeit bleibt nicht stehen.“ Roland Auchter: „Man kann den Verkehr nicht wegdrücken, dann fahren die woanders lang, die sind doch nicht weg. “ Wenn die Baustellen an der Nevigeser Straße weg sind, sollten Langzeitmessungen gemacht werden, um den wirklichen Ist-Zustand zu ermitteln.

Barbara und Nikolaus Mathes hingegen tragen sich in die Liste der Initiative ein. „Viele fahren schneller als 30 und beachten rechts vor links nicht. Wir hatten schon einen Unfall.“