Supermarkt für den Eckbusch?

Bürgerverein bittet: „Das funktioniert nur, wenn alle mitmachen.“

Foto: Andreas Fischer

Eckbusch. Gute Nachrichten für den Eckbusch: „Die Sparkasse prüft, ob sie dort einen Geldautomaten aufstellen kann“, sagte Oberbürgermeister Peter Jung bei einer Versammlung des Bürgervereins Eckbusch. Vielleicht eröffnet die Kette Cap-Markt am Ringelbusch auch wieder einen Supermarkt. Die Entscheidung soll bis zu den Sommerferien fallen.

Da die Cap-Märkte für ihre behinderten Mitarbeiter öffentliche Zuschüsse erhalten, können sie leichter am Markt bestehen als rein kommerzielle Anbieter. „Dort gäbe es rund 7000 Artikel, so dass man wirklich eine Grundversorgung hier haben könnte“, sagte Ilse Köster vom Vereinsvorstand.

Nach Berechnung des Bürgervereins müssten allerdings rund 3000 Anwohner jeden Monat für 40 Euro im Markt einkaufen, damit sich dieser lohne. „Das kann aber nur funktionieren, wenn alle mitmachen“, bat sie die Zuhörer im bis auf den letzten Platz besetzten Gemeindesaal. Von diesen verließ jedoch rund ein Drittel die Veranstaltung vorzeitig — ihnen war das Thema keine 90 Minuten wert. Gleichzeitig gibt es noch eine andere Initiative, die keinen Kilometer entfernt einen Bürgerladen anstrebt.

Ein weiterer Plan des Bürgervereins: Er will ein Angebot für Menschen mit Demenz-Erkrankung am Eckbusch schaffen. Angedacht ist ein Ort, an dem Fachkräfte Erkrankte an ein bis zwei Vormittagen pro Woche betreuen. Doch erst einmal muss der Verein dafür geeignete Räume finden.

Die bei der Versammlung ausgehängten Listen für Wünsche und Hilfsangebote blieben leer. Als einziges Stadtviertel Wuppertals wurde Eckbusch und Sieben-eick gemeinsam in den Masterplan für altengerechte Quartiere des Landes NRW aufgenommen. Damit hat es die Chance, an Fördermittel von Land, Bund und EU zu kommen. „Das ist eine Aufforderung zum Dialog und Aufbau von Netzwerken“, erklärte Roland Weigel vom Landesbüro Quartierentwicklung. Ziel sei, dass alte Menschen durch gute Nahversorgung und Gemeinschaft möglichst lange in der eigenen Wohnung bleiben können. Dafür tragen die Bewohner des Viertels jetzt die Verantwortung.