Vater und Sohn: Zusammen 180 Jahre und topfit

Helmut Höhmann feierte am Sonntag seinen 103. Geburtstag und ist immer noch ein bisschen eitel.

Elberfeld. „Was sollen die Leute denken, wenn ich mit dem Rollator durch die Straßen fahre — da nehme ich in meinem Alter lieber den Stock“, versucht Geburtstagskind Helmut Höhmann, der auch für rund zwanzig Jahre jünger „durchgehen“ würde, seine Eitelkeit erst gar nicht zu verbergen. Mit seinen 103 Jahren dreht der gebürtige „Barmer Jong“ noch regelmäßig seine Runden von der Mundus-Residenz aus über den Laurentiusplatz bis zu den Deweerth´schen Gärten und kauft sich auf dem Weg gleich noch ein paar Kleinigkeiten fürs leibliche Wohl. Sehr zur Freude seines Sohnes Dieter — immerhin auch schon 77 Jahre alt.

Geboren in der Hügelstraße fuhr er als Zehnjähriger mit seiner drei Jahre jüngeren Schwester Lotti mit der Eisenbahn nach Schee, um dort die gefertigten Bänder und Litzen der elterlichen Bandstühle gegen Essen einzutauschen. Und auch an die Schwarzbach hat er eine denkwürdige Erinnerung: „Als die Franzosen 1918 durch die Schwarzbach zogen, haben sie uns Zeltplanen geschenkt. Aus denen hat meine Mutter Anzüge und Kleider genäht.“

Vor zwei Jahren, als er einen Urlaub an seinem Lieblingsort Oberstdorf verbrachte, stürzte er am Nebelhorn und musste mit dem Hubschrauber ins Hospital gebracht werden. „Davon habe ich mich aber schnell erholt und bin wieder jeden Tag auf die Hardt zum Spazierengehen gefahren“, erzählt der rüstige und elegant gekleidete Jubilar, der seit 2005 in der Mundus-Residenz lebt in Elberfeld lebt, wo er sich „zu Hause fühlt“ und „viele nette Nachbarn hat“.

Marianne Lohmann und Lieselotte Voosen, Nachbarn und Gratulanten

Mit Sohn Dieter, der sich fast jeden Tag um seinen Vater kümmert, „räumte“ er bei Jörg Pilawas ARD-Quizshow noch mit 96 Jahren 30000 Euro ab, erinnert sich der seit jeher dem Wassersport verbundene 103-Jährige. Mit dem Paddelclub Beyenburg sei er als Jugendlicher auf dem Rhein gefahren und bis vor zwei Jahren habe er noch im Schwimmbad der Mundus-Residenz seine Bahnen gezogen.

„Der Arzt hat gesagt, ich habe den Blutdruck eines Dreißigjährigen, dafür ist es mit den Augen etwas schlechter geworden“, merkt man ihm seine Vitalität bei jeder Geste an, die auch die weiblichen Bewohner der Mundus-Residenz schätzen, wie etwa Marianne Lohmann und Lieselotte Voosen, die mit dem Jubilar auf den Geburtstag anstießen. Ihr Motto für die Zukunft: „Wir hoffen, wir sind noch lange zusammen.“