Bundesgartenschau Seilbahn am Zoo soll die Stadt voranbringen
Elberfeld/Zoo. · Buga: Die geplante Strecke zur Königshöhe ist weniger umstritten als die Seilbahn auf die Südhöhen.
Dass die Bundesgartenschau (Buga) nach Wuppertal kommen soll, darüber ist sich der Rat längst einig. Die Bewerbung ist für das Jahr 2031 geplant. Auch in der Bevölkerung scheint die Akzeptanz für das bundesweit bekannte und Aufmerksamkeit erregende Ereignis vorhanden. Zumindest für die Projekte im Zooviertel. „Gerade im Moment sieht man ja, wie abhängig wir von unserem einzig wahren Wahrzeichen sind“, sagt Michael Grass, Besitzer einer Werbeagentur im Zooviertel, in Anlehnung an die aktuell stillgelegte Schwebebahn. „Daher wäre es sicherlich sehr wünschenswert, wenn die Stadt durch so eine Aktion neue zusätzliche Besuchermagnete bekäme und an Attraktivität gewinnen würde“, sagt Grass. Er würde eine Bewerbung für die Buga gutheißen.
Besonders die Seilbahn, die vom Zoo über die Sambatrasse bis zur Königshöhe reichen soll, überzeugt den Wuppertaler. „Es ist ja auch nach der Buga noch eine Attraktivität, den Zoo von oben zu sehen“, ist Grass überzeugt. Er glaubt, dass die Seilbahn auch noch Jahre nach der – möglicherweise im Jahr 2031 stattfindenden – Bundesgartenschau eine entscheidende Rolle im Wuppertaler Stadtbild spielen könnte.
Seilbahn am Zoo soll auch Fahrräder transportieren können
Ähnlich sieht es auch Annette Berendes von der Stadt. „Durch Wuppertals Topografie wäre die Seilbahn weit über die Bundesgartenschau hinaus ein Gewinn für die Stadt“, sagt die Leiterin des Ressorts Grünflächen und Forsten. Schließlich soll die Seilbahn auch für den Transport von Fahrrädern geeignet sein, und Touren auf die Südhöhen der Stadt erleichtern helfen.
Eine Ausschreibung für ein Verkehrskonzept, das die Verkehrslage um den Zoo herum – unter Berücksichtigung der Anwohner und betroffenen Bürger – entlasten soll, wird gerade vorbereitet. Dies hängt maßgeblich mit den Entwicklungen rund um das Zoostadion zusammen. Dort planen die Küpper-Brüder außer der Umgestaltung des Stadions auch Büros, Ausstellungsflächen, ein Hotel und eine Kindertagesstätte. Die mögliche Seilbahn könnte das Konzept ergänzen. Die Stadt gibt vor, dass die Stadionpläne die Möglichkeit zum Bau der Seilbahn offen lassen müssen, ist sie doch Teil der Machbarkeitsstudie für die Bundesgartenschau.
„Es geht nicht um eine Gartenkunst-Ausstellung für eine Saison, sondern um hoch attraktive Investitionen für Wuppertal, darunter neue touristische Höhepunkte, aber auch Entwicklungsimpulse“, wirbt Wuppertals Stadtentwicklungsdezernent Frank Meyer auf der Homepage der Stadt für die Buga, die er als ein gewaltiges Infrastrukturförderprojekt sieht. Dazu sollte neben der Hängeseilbrücke zwischen der Königs- und Kaiserhöhe auch die Seilbahn zählen.
Auch mögliche Seilbahnbetreiber haben laut Annette Berendes – trotz sehr zurückhaltender Zahlen in der Machbarkeitsstudie – positiv auf das Vorhaben geschaut. Sie sehen es als rentabel und sind interessiert an dem Projekt.
Die Anwohner im Zooviertel schauen – im Gegensatz zu denen an der Uni-Seilbahnstrecke – positiv auf die Gondelbahn. Lediglich das Verkehrskonzept und der Stadion-Umbau sorgen für Bauchschmerzen.
Dass die Seilbahn eine Erfolgsgeschichte wird, davon ist Berendes überzeugt. Auch in Koblenz, das oftmals den Wuppertaler Planern als Vorbild dient, sei die Bahn anfangs von den Bürgern durchaus kritisch gesehen worden. Heute gehört sie aber nicht nur zu den Touristenhighlights schlechthin, sondern ist auch bei den Einheimischen beliebt – und ihre Betriebserlaubnis soll verlängert werden.