Geldmangel belastet Wuppertals Freiwillige Feuerwehren
Schäden an Gebäuden werden zum Teil nicht mehr repariert. Die Feuerwehrmänner sind verunsichert.
Wuppertal. Die schwierige finanzielle Situation der Stadt trifft auch die Freiwilligen Feuerwehren. Wie aus einer Mängelliste, die dem Ausschuss für Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit vorgelegt wurde, hervorgeht, besteht an den Wachen der einzelnen Löschzüge teils erheblicher Reparaturbedarf. In der letzten Spalte dieser Liste sind allerdings Formulierungen wie „wird toleriert (Nothaushalt)“ zu lesen.
Siegfried Brütsch, Koordinator der Freiwilligen Feuerwehren, kennt das Problem: „Natürlich merken wir, dass die Kassen leer sind.“ Reparaturen würden nicht so schnell durchgeführt, wie die Brandbekämpfer es sich wünschen. Trotzdem lobt er das zuständige Gebäudemanagement der Stadt. „Wenn echte Gefahr besteht, werden die Schäden sofort behoben. Unsere Kammeraden können sauber arbeiten und ausrücken“, behauptet Brütsch.
Dass die Fahrzeughallen trotz des Nothaushaltes nicht verfallen, dafür sorgen die Feuerwehrmänner auch selbst. Viele kleine Reparaturen übernehmen sie in Eigenregie. Siegfried Brütsch: „Es ist toll, wie unsere Leute sich mit den Gebäuden indentifizieren. In vielen anderen öffentlichen Gebäude gehen jeden Tag Menschen ein und aus, die sich nicht kümmern.“ Allerdings dürfe man den Bogen nicht überspannen, „die Hauptaufgabe müssen die Einsätze bleiben“.
Diverse Reparaturen an seiner Wache hat auch Ole Rupperath schon durchgeführt. „Erst vor zwei Jahren haben wir komplett innen und außen gestrichen. Wenn wir Glück haben, bekommen wir die Farbe für solche Aktionen bezahlt — alles andere übernehmen wir“, sagt der stellvertretende Zugführer des Löschzugs Nächstebreck. Auch die Grünflächen um die Wache pflegen die Kameraden seit Jahren selbst. „Es wird langsam schwer, unsere Mitarbeiter zu motivieren.“
Sorgen bereiten Rupperath auch die Schäden am Gebäude, die nicht selbst zu beheben sind: Seit Jahren weist die Wand im Keller der Wache bedenkliche Risse auf, die größer werden. Vor drei Jahren wurden deshalb Gipsmarken gesetzt. Damals hieß es, wenn die Marken beschädigt werden, muss etwas geschehen. „Jetzt sind sie unter lautem Knall abgeplatzt, aber trotzdem ist das angeblich nicht gefährlich“, sagt Rupperath; er ist verunsichert.
Auch die Mängelliste an den Sicherheits-Ausschuss (siehe Kasten) macht ihm keine große Hoffnung: „Das kennen wir bereits: Einmal im Jahr ruft hier jemand an und will Maße von irgendwas für eine Reparatur. Und dann passiert wieder nichts.“