Vielfalt in der Citykirche: Jazz, Theater und „Trostfrauen“

Neben Gottesdiensten steht Kultur auf dem Programm. Heute locken Saxofonklänge zum Kirchplatz: Andreas Bär gibt ein Konzert.

Elberfeld. „Kurz & gut“ steht über der Terminspalte, die auf dem jüngsten Flyer nach Elberfeld lockt. Dabei könnte es auch heißen: „Lang & abwechslungsreich“. Denn Vielfalt ist Trumpf: Das Team der Citykirche macht auch im Sommer ein Angebot, das über Gottesdienste und Seelsorge hinausgeht und eine Mischung aus Kultur, Kunst und Bildung bereithält.

So kann man sich per Flyer „kurz und gut“ informieren — oder auf der Homepage einen längerfristigen Blick auf den Terminkalender wagen, der in den kommenden Wochen Pop-Jazz und saxofonische Klänge, aber auch Wein, Oliven und Theatralisches verspricht.

Heute geht’s los: Andreas Bär setzt auf eine Synthese aus zeitgenössischer Musik, freier Improvisation und Jazz. „Seul“ heißt seine Sammlung, die Stücke für Saxofone vereint. Wie das Ganze am Ende klingt, zeigt sich ab 19.30 Uhr am Kirchplatz — wenn der Wuppertaler und Wahl-Berliner ein Solo-Konzert gibt.

Das nächste musikalische Gastspiel wird nicht lange auf sich warten lassen: Sängerin Iris Panknin und Pianist Buk Heßler nehmen am Donnerstag, 12. Juli, Kurs auf die Kirche. Das Duo vertraut auf „Jazzpopsoul“ — auf eine Liederauswahl von Gershwin bis Nirvana. Neben der Musik werden im Weltcafé Wein, Oliven und Tapas serviert. Der klangvoll-kulinarische Abend beginnt um 20 Uhr. In beiden Fällen gilt: Karten für die Konzerte am 6. und 12. Juli gibt es an der Abendkasse.

Am Sonntag, 15. Juli, soll es dann dramatisch zur Sache gehen: Nachdem die Wuppertaler Bühnen jüngst mit dem Schauspiel „Zur schönen Aussicht“ eine Posse in Szene gesetzt haben, spricht Pfarrer Peter Eberlein über die Produktion, die im Opernhaus Premiere feierte. Im Theatergottesdienst will er um 11.30 Uhr die Provokationen des Stücks beleuchten — mit Blick auf „theologische Grundannahmen“.

Wer zugleich (oder stattdessen) lieber Bildende Kunst genießen möchte, könnte am Freitag, 17. August, zum Zuge kommen: Die Langenberger Künstlerin Beate Uber-Lange kündigt „Igor“ an — der Startschuss zur Vernissage fällt um 17 Uhr.

„Trostfrauen“ stehen am Samstag, 1. September, im Mittelpunkt: Am Antikriegstag erinnern Hae Soon Kim, Kurt Feisel und Bernhard Felder an die Zwangsprostitution im Zweiten Weltkrieg. Das Trio berichtet von Begegnungen und Gesprächen mit sogenannten „Trostfrauen“ in Korea. Wer mehr über „Frontbordelle“ und die Vergangenheitsbewältigung in Asien erfahren möchte, hat dazu am 1. September ab 19.30 Uhr Gelegenheit. Kurz gesagt: Der Eintritt ist frei.