Picken: Carsten Fütterer ist der neue „Weltmeister“

Verein „Grüne Eiche“ traf sich zur Meisterschaft in der ungewöhnlichen Sportart.

Cronenberg. Auch frischgebackene Weltmeister können unzufrieden sein: „Ich war grottenschlecht“, sagte Carsten Fütterer — unmittelbar nachdem er bei der Meisterschaft des einzig noch existierenden Pik-Vereins „Grüne Eiche“ in Cronenberg erneut Pik-König wurde. 15 Pins hatte er mit seinem Holzpflock getroffen. Das war im Vergleich zu den 23 aus dem Vorjahr zwar in der Tat schwächer, für den Titel reichte es dennoch.

Dabei hatte Fütterer Glück. Hätte Newcomer Falk König bereits die angestrebte Grüne-Eiche-Mitgliedschaft gehabt, hätte es für den Sieger nur zu Platz zwei gereicht. Denn König überraschte die langjährigen Vereins-Picker mit 16 Pins, spielte aber außer Konkurrenz. So wurde Patric Florath (13) Zweiter, Jens Schulze nach dem Stechen mit Bernd Breuer Dritter.

Dass sich der Sieger gleichzeitig „Weltmeister“ nennen darf, hat einen einfachen Grund. Denn nur in Vonkeln wird diese ungewöhnliche Sportart noch betrieben. Anfang der 30er Jahre besannen sich einige Cronenberger wieder auf die Tradition der Väter, die die „Grüne Eiche“ bereits 1895 gegründet hatten, und bauten die Vereinsanlage, auf der heute noch gespielt wird.

Geworfen wird aus acht Metern mit einem 35 Zentimeter langen und acht Zentimeter starken Wurfholz auf neun kleine Holzpinne, die auf einem drei Meter großen, in die Erde eingelassenen Schleifstein stehen. Unmittelbar davor ist eine Eisenplatte, die nicht getroffen darf. Gewertet wird der Wurf nur, wenn das erste Pinnchen fällt.

Noch viel trainieren muss der Vorstand. Unter den 15 Teilnehmern kam der Vorsitzende Friedhelm Ackermann auf den vorletzten Platz, Vize Bernd Haas erhielt als Letzter eine saure Zitrone.

Bemüht ging es danach beim Einladungswettbewerb zwischen dem Cronenberger Damen- und dem Männerchor zu. Die machten die Erfahrung, dass das dem Kegel ähnelnde Spiel schwerer ist, als gedacht. Viel Beifall kam auf, als der 84 Jahre alte Ehrenvorsitzende des Ski-Clubs, Paul Mehling, warf. Sein Wurf ebnete den Weg zum 7:1-Erfolg der Männer.