Kleng Klitschen: Schwerste Kette wog mehr als 18 Kilo

Striebeck & Diedrichs produziert an 30 Maschinen.

Foto: Andreas Fischer

Ronsdorf. Die Jahresproduktion der Antriebs- und Förderketten in der Kettenfabrik Striebeck & Dierichs würde vom Erich-Hoeppner-Ring in Ronsdorf bis Köln-Zollstock reichen — es sind 70 000 Meter. Dabei werden die Ketten von nur zwölf Mitarbeitern hergestellt.

Die 1892 in Barmen gegründete Firma wird in der fünften Generation von Klaus Horn geführt, wobei es bisher noch nie einen Nachfolger aus der Familie gab. Der Betriebswirt und gelernte Werkzeugmacher begann 1990 als technischer Angestellter und übernahm im Jahr 2004 die Firma seines Vorgängers Manfred Knittel in der Germanenstraße. Dort hatte sich auch der Schauspieler Peter Striebeck (Serie: Unsere Hagenbecks) zeitweise sein Taschengeld verdient. Wegen beengter Räumlichkeiten erfolgte sieben Jahre später der Umzug in die neu erbaute 1600 Quadratmeter große Betriebsstätte in Ronsdorf. Dort können auf 30 Maschinen Ketten für Fertigungsmaschinen von Kunststoffen und Alu-Dosen, sowie Sonder- und Ketten für Hochtemperaturen gefertigt werden.

Der 46-jährige ruhig und besonnen wirkende Geschäftsführer Klaus Horn antwortete auf die Frage: „Wer sind ihre größten Konkurrenten?“ selbstbewusst: „Wir sind mit unserem Qualitätsstandard konkurrenzlos und haben weltweit einen Marktanteil von 60 Prozent.“ Dass es sich nicht um Halskettchen handelt, verdeutlich das Gewicht von drei Kilogramm per Meter bei der gängigsten Kette. Der größte Einzelauftrag von Ketten betrug in der Summe addiert 2640 Meter. Die schwerste wog 18,3 Kilo pro Meter.

Derzeit ist der zweifache Familienvater, der in Sudberg wohnt, mit dem Auftragseingang zufrieden. Horn denkt sogar über eine Expansion nach. Ob die sechste Generation erstmalig aus der eigenen Familie kommen wird, ist noch nicht erkennbar. Es könnte jedoch der 17-jährige Sohn Yannik werden, der nach seiner Ausbildung zum technischen Assistenten für Fertigungs- und Konstruktionstechnik Maschinenbau studieren möchte.

In der Firmenchronik ist unter anderem zu lesen, dass während der Weltkriege die Produktion von Ketten fortgesetzt werden musste, weil diese als „kriegswichtig“ eingestuft wurden.