Aktion L419: „Wir vertreten die Mehrheit“
Die Aktion „Ronsdorfer für die L 419“ möchte die Bürger mit Argumenten und Fakten von einem schnellen vierspurigen Ausbau überzeugen.
Ronsdorf. Überzeugungsarbeit will die Initiative „Ronsdorfer für die L 419“ in den kommenden Monaten leisten. Ziel ist ein möglichst schneller vierspuriger Ausbau der L 419/Parkstraße. „Wir vertreten die Meinung der Mehrheit in Ronsdorf“, sagt Wolfgang Luchtenberg. Man werde nicht in Konkurrenz zu der Initiative „Keine Autobahn durch Ronsdorf“ treten, die eine Tunnellösung für den Ausbau fordert, sondern wolle mit Fakten und Argumenten überzeugen.
Im vergangenen Jahr hatten Vertreter der Ronsdorfer Ortsvereine von CDU, FDP und SPD die Keimzelle für die Aktion „Ronsdorfer für die L 419“ gebildet. Alle drei Parteien hatten den L 419-Ausbau in ihrem Wahlprogramm bei der Kommunalwahl und wurden im Mai 2014 mehrheitlich von den Ronsdorfern gewählt. Dies wertet die Initiative als klares Wählervotum für den schnellen Ausbau der L 419. Eine Tunnellösung sei für das Land nicht finanzierbar und keine machbare Alternative.
„Einen offiziellen Termin für die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens gibt es nach Rücksprache mit dem Landesverkehrsministerium noch nicht, aber die dafür notwendigen Verkehrsgutachten wurden bereits erstellt. Wir hoffen, dass das Planfeststellungsverfahren noch dieses Jahr oder Anfang 2016 beginnen kann“, sagt Sprecherin Martina Pauly.
Erst wenn Baurecht herrsche, könne mit dem ersten Bauabschnitt begonnen werden. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt habe die Initiative darüber informiert, dass es einen Vertrag zwischen dem Land NRW und dem Bund gebe, der den Ausbau in zwei Bauabschnitten vorsieht. Das Land plant demnach beide Bauabschnitte und finanziert den ersten Abschnitt vom Lichtscheider Kreisel bis zur Erbschlöer Straße.
Der Bund stellt danach die Verbindung zum geplanten Abstieg zur A 1 vor der Blombachtalbrücke her. Wenn der Ausbau abgeschlossen ist, soll die Landesstraße zur Bundesstraße umgewidmet werden und in die Hände des Bundes übergehen. „Das würde dem Land Unterhaltungskosten von 2 bis 2,5 Millionen Euro pro Jahr ersparen. Das ist eine wichtige Motivation für das Land, den Ausbau der L 419 zu wollen“, sagt Wolfgang Luchtenberg.
Die bisherige Finanzplanung sieht Kosten für den ersten Bauabschnitt von 38,4 Millionen Euro (Land) und 56,4 Millionen Euro (Bund) vor. Frühestens 2022 ist mit einer Fertigstellung zu rechnen.
Die Aktion „Ronsdorfer für die L 419“ hält die Tunnellösung für eine Sackgasse. „Das Land hat kategorisch abgelehnt, 80 Millionen Euro in den ersten Bauabschnitt zu stecken“, sagt Wolfgang Luchtenberg. Dass Lärmschutzmaßnahmen schon im jetzigen Zustand erforderlich sind, glaubt Martina Pauly.
Der Verkehr auf der L 419 werde in den kommenden Jahren zunehmen. „Für die Anwohner wird die L 419 durch den Ausbau leiser“, sagt Martina Pauly. Aktuelle Lärmmessungen in den angrenzenden Wohngebieten wie Knöchel, Kurfürstenstraße und Parkstraße zeigten, dass bereits bei dem heutigen Verkehrsaufkommen auf der L 419 die Grenzwerte teilweise sogar nachts weit überschritten würden.