L 419: Stadt will Autofahrer sich selbst überlassen

FDP fordert, dass sich die Verwaltung mit dem Verkehr während des Ausbaus befasst — doch die verweist aufs Land.

Der Ausbau der L 419 kommt. Doch was passiert in der Bauphase? Viele Ronsdorfer machen sich Sorgen, dass es in dieser Zeit ein Verkehrschaos im und um den Stadtteil geben könnte. Eine Befürchtung, die die FDP teilt. „Die Verwaltung wird beauftragt, mit den Planungen der Verkehrslenkung für die Zeit des Ausbaus der L419 zu beginnen“, hieß es in einem Antrag der FDP-Fraktion in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses. Denn die wichtigen Fragen müssten jetzt geklärt werden. Eine Mehrheit fand der Vorschlag nicht. Die Verwaltung stellte klar: Aus ihrer Sicht ist für solche Fragen das Land, also der Landesbetrieb Straßen NRW zuständig, mit dem man ohnehin in Kontakt stehe. Dem schloss sich die GroKo aus SPD und CDU an.

Hannelore Reichl, Leiterin des städtischen Ressorts Starßen und Verkehr, verwies darauf, dass es in dieser Woche eine Veranstaltung von Straßen NRW für die Öffentlichkeit gegeben hatte. „Warum haben Sie da nicht Ihre Fragen gestellt?“, meinte Reichl in Richtung der Ausschussmitglieder, die auch am Dienstagabend in Ronsdorf anwesend waren.

Kritik rief vor allem die Aussage der Verwaltung hervor, der Verkehr werde sich seine Wege schon suchen, man werde handeln, wenn es notwendig sei. Angesichts der Erfahrungen am vergangenen „Black Friday“ ist das eine für die FDP nicht hinnehmbare Einstellung. Unterstützung erhielt sie von den Grünen. Anja Liebert erklärte: „Der Antrag ist sinnvoll.“ Schließlich beträfen der Ausbau und der Verkehr auch die Straßen, die aus Ronsdorf herausführen — also städtische Straßen.

Gestern legte die FDP mit ihrer Kritik noch einmal nach. „Die zum Ausdruck gebrachte Haltung der Verwaltung gleicht einer verkehrspolitischen Geisterfahrt“, so Alexander Schmidt, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat der Stadt. „Die Nutzer der L419 werden sich selbstverständlich alternative Routen suchen, wenn die L419 nur noch eingeschränkt befahrbar ist. Dann weichen ebendiese Nutzer auf Straßen aus, für die die Stadt Wuppertal zuständig ist und ein Verstecken hinter Straßen NRW, als für die Bauarbeiten verantwortliche Landesbehörde, ist dann nicht mehr möglich.“

Der Beschluss der GroKo, den Antrag abzulehnen, werde ihr noch auf die Füße fallen.