Rehsiepen: Neue Kita statt Kletterpyramide?

Die BV Ronsdorf zeigt sich von dem neuen Standort am Rande der Siedlung angetan.

Foto: Stefan Fries

Ronsdorf. Die Uhr tickt. Ronsdorf hat einen Bedarf für mindestens fünf weitere Kita-Gruppen und ein neuer Standort für einen weiteren Bau ist noch nicht gefunden. Bisher. Gestern besuchten die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) Ronsdorf ein Areal, das mittlerweile als das aussichtsreichste Grundstück bezeichnet werden darf: der heutige Spielplatz mit der Kletterpyramide am Rande der Siedlung Rehsiepen.

Harald Kroll, SPD—Fraktionsvorsitzender in der BV Ronsdorf, betonte gestern vor Ort noch einmal die Dringlichkeit der Maßnahme: „Die Zeit drängt, wir sollten uns schnellstmöglich eine Meinung bilden.“ Renate Warnecke (SPD), Ausschussvorsitzende des Jugendhilfeausschusses, pflichtete bei: „Wir sollten jetzt etwas machen, sonst stehen wir am Ende hinten dran.“

Noch wird auf der rund 10 000 Quadratmeter großen Fläche, die von der Straße Mohrhennsfeld über einen kleinen Weg zu erreichen ist, gespielt. Zwar ist der Spielplatz laut CDU-Fraktionssprecherin Jana Hornung nicht so beliebt, wie der Spielplatz im Herzen des Quartiers, doch gestern zeigte sich: Ganz verwaist ist die hügelige Rasenlandschaft bei sommerlichen Temperaturen nicht. Einige Kinder spielten und rasteten rund um Schaukel, Seilbahn und großer Kletterpyramide. Sogar auf dem Bolzplatz flog das Leder.

Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes machte vor Ort klar, dass der mögliche Bau einer Kita an dieser Stelle nicht das Ende der Spiellandschaft bedeuten muss: „Das Verlegen der Spielgeräte ist hier sicherlich möglich — und in dem Zusammenhang vielleicht auch eine Aufwertung.“ Heinz-Walter Heinemann (CDU) — selbst Anwohner — schätzte, dass eine Verlegung des Spielplatzes zu keinem größeren Protest im Quartier Rehsiepen führen würde, wenn Ersatz für den Bolzplatz geschaffen würde.

Der Blick auf die Belange der Anwohner kommt nicht von ungefähr. Nachdem die Planungen einer Kita an der Stelle des Spielplatzes Schenkstraße eine Reihe von Gegnern auf den Plan riefen, stellte die CDU eine Liste von Alternativstandorten zusammen. Harald Kroll (SPD) glaubt, dass der Spielplatz in Rehsiepen im direkten Vergleich besser geeignet ist: „An der Schenkstraße ist der Spielplatz ja mitten in der Bebauung drin.“ Das Areal auf halbem Weg in Richtung Blombach ist hingegen von Bäumen umrahmt.

Den Mitgliedern der Bezirksvertretung sagte das Gesamtbild offensichtlich mehrheitlich zu. In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 5. September soll der Grundsatzbeschluss für die Kita am Standort Rehsiepen den Eingang in die Tagesordnung finden, damit die Stadt nach einer Entscheidung in den Ausschüssen in die Planung gehen kann.

CDU-Sprecherin Jana Hornung würde es besonders gefallen, wenn die neuen Kita-Plätze in der Siedlung Rehsiepen entstehen würden. Zwar gibt es am Mohrhennsfeld bereits eine Kita mit drei Gruppen, doch wie Scheuermann-Giskes in Erfahrung bringen konnte, ist damit der Bedarf der Siedlung noch nicht gedeckt. „Wenn genau hier eine neue Kita entsteht, kann man das als Chance für das Quartier begreifen“, sagt Jana Hornung. Ein weiteres Argument für den Standort ist die vorhandene ÖPNV-Anbindung, so Michael Hornung (CDU). Selbst wenn die Politik schnellstmöglich entscheidet, könnte die neue Kita frühestens 2020 stehen.