Ronsdorf: Lidl-Erweiterung stößt auf massiven Widerstand
Sowohl die Lokalpolitiker als auch viele Anwohner wollen den Neubau an der Lüttringhauser Straße nicht.
Ronsdorf. Wenn in Ronsdorf das Thema Lidl auf den Tisch kommt, verfinstert sich auf der Stelle die Stimmung. „Wir glauben ihnen kein Wort“, war fast noch die freundlichste Bemerkung, die sich Vertreter des Discounters, ihre Architekten und Planer anhören mussten, die eigentlich nur — gemeinsam mit Vertretern der Stadt — einen neuen Bebauungsplan vorstellen wollten.
Ziel des Bebauungsplans ist die Erweiterung des vorhandenen Marktes an der Lüttringhauser Straße (siehe Kasten). Außerdem soll für die beiden Grundstücke rechts und links der Zufahrt Baurecht für Wohn- und Geschäftshäuser geschaffen werden, damit die Grundstücke von Lidl leichter verkauft werden können. Die Ronsdorfer Bezirkvertretung hatte den Bebauungsplan im Februar schon einmal einstimmig abgelehnt, war aber vom zuständigen Ausschuss des Stadtrates mit Stimmenmehrheit von SPD und CDU überstimmt worden. Bezirksvertreterin Ingrid Rode (SPD) erinnerte an die Diskussion über die Ansiedelung des Discounters. „Lidl hat uns schon einmal das Blaue vom Himmel versprochen, aber am Ende wurde doch ein denkmalgeschütztes Haus abgerissen. Hier wird Ronsdorf hinters Licht geführt und es sollen weitere Angebote entstehen. Das tut Ronsdorf weh“, sagte sie.
„Da ist ein denkmalgeschütztes Haus verrottet. Die Schandflecke an der Straße bleiben und die Verwaltung kontrolliert nicht”, fasste FDP-Stadtrat Alexander Schmidt seine Kritik zusammen. „Vor acht Jahren haben wir den Markt in dieser Größe nur mit großen Bedenken zugelassen. Jetzt wird geplant vergrößert. Damals sind wir klar belogen worden. Und in zehn Jahren wird noch mal vergrößert. Sie sind nicht vertrauenswürdig”, machte auch Bezirksvertreter Lothar Nägelkrämer seinem Unmut Luft.
Auf ganz konkrete Probleme wies Heike Maeks, Nachbarin an der Lüttringhauser Straße hin. „Die Beschallung durch Anlieferungen ab morgens um drei Uhr ist schon jetzt sehr laut“, sagte sie und befürchtet, dass das durch einen Back-Shop das noch viel schlimmer werde.
Die Vorstellung der Pläne fand als frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit im Bauleitplanverfahren statt. Zu einem späteren Zeitpunkt, nach dem Offenlegungsbeschluss, können die Bürger erneut Anregungen, Beschwerden und Stellungnahmen zu den Plänen abgeben.