Sanierungsstau: Grundschüler ekeln sich vor alten Toiletten

Die sanitären Anlagen der Grundschule an der Marienstraße müssen renoviert werden. Ein Jahr Wartezeit ist das Minimum.

Ölberg. Der Geruch, der dem Toiletten-Besucher der Grundschule Marienstraße entgegen weht, schlägt jedes Festival-Klo: Auf der Jungen-Toilette am Standort Schusterstraße riecht es beißend nach Urin. Fliesen und Inventar der sanitären Einrichtungen sind alt und voller Macken. An der Eingangstür blättert der grüne Lack ab. Ein großes „K“ an der Tür weist sowohl daraufhin, dass diese Toilette für Knaben ist, verrät aber auch, wie alt das kleine Außengebäude auf dem Schulhof sein muss. „Ich bin seit 1988 hier, und der Zustand war schon immer so. Ich schätze, dass die Toiletten mindestens 50 Jahre alt sind“, sagt Ingeborg Hanten, Leiterin der Grundschule.

Nicht viel besser sieht es in der Mädchen-Toilette aus. Zwar riecht es hier nicht ganz so streng, doch der Putz bröckelt von der Decke. Klopapier liegt auf den Brillen. „Die Mädchen ekeln sich. Hier geht keiner gerne rein“, sagt Hanten. Viele Schülerinnen — am Standort Schusterstraße werden die Klassen 1 und 2 unterrichtet — hätten Angst, auf die Toilette zu gehen und würden deshalb weniger trinken. „An den Putzfrauen und den Schülern liegt es nicht, den Toiletten fehlt einfach eine Grundrenovierung“, sagt Hanten. Das ganze Rohrleitungssystem müsse erneuert werden, um den Geruch in den Griff zu bekommen. Hanten und ihr Team haben die Toiletten bei der Stadt immer wieder zum Thema gemacht. Vor zwei Jahren gab es eine Begehung mit dem Gebäude-management (GMW).

Aus Kostengründen wurde die Sanierung dann wieder verschoben. „Jetzt ist es in der Planung für 2013, aber ich weiß nicht, ob dann etwas geschieht. Ich bin skeptisch“, sagt Hanten. Das GMW hat die Schul-Toiletten noch auf dem Plan. „Die Anlagen sind renovierungsbedürftig. Die Planungen laufen, die Ausführung ist für 2013 vorgesehen“, sagt Ulrike Schmidt-Keßler, Sprecherin der Stadt.

Möglicher Zeitpunkt für die Renovierung wären die Sommerferien 2013. Hundertprozentige Sicherheit bestehe aber nicht. „Die Sanierung ist abhängig von den finanziellen und personellen Ressourcen des GMW. Es kann immer sein, dass etwas Akutes dazwischen kommt“, sagt Schmidt-Keßler.

Die Schulleiterin fürchtet um den Ruf der Grundschule, wenn nicht bald etwas geschieht. „Wir stehen im Vergleich mit anderen Schulen, es ist hinterlässt gerade an Tagen der Offenen Tür keinen schönen Eindruck.“