Schloss Burg soll bekannter werden

Experten suchen Wege, um das wichtige Wahrzeichen der Region langfristig finanziell abzusichern.

Wuppertal/Solingen. Die Bedeutung von Schloss Burg ist im Bergischen unumstritten. Sie muss aber darüber hinaus thematisiert und fachlich genauer ausgestaltet werden, um das Wahrzeichen finanziell abzusichern. Und: Schloss Burg muss bekannter werden. Das ist Tenor des ersten „Schlossgesprächs“, einer Diskussionsreihe mit Fachleuten, die am heutigen Donnerstag im Rittersaal begonnen hat.

Zu Gast waren mit Stefan Sensen (Burg Altena) und Dr. Albert Distelrath (Schloss Drachenburg) zwei Referenten, die mit ihren Objekten schon da sind, wo es für Schloss Burg hingehen soll: Drachenburg bekommt Mittel aus einem Landestopf für Denkmalförderung, Altena als Denkmal von nationaler Bedeutung sogar aus Bundesmitteln. „Dabei sind sie nicht unbedingt besser. Aber sie haben ein Zertifikat“, sagte Klaus-Dieter Schulz, Vorsitzender des Schlossbauvereins. Ein Zertifikat bedeute oft Fördermittel. Und dazu gibt es auf Schloss Burg angesichts eines Sanierungsbedarfs von rund 15 Millionen Euro keine Alternative.

Die „Schlossgespräche“, für die drei weitere Termine von August bis Oktober angesetzt sind, sollen deshalb in eine Denkschrift und eine fachliche Stellungnahme zur kulturhistorischen Bedeutung Schloss Burgs münden. Federführend ist die Bergische Entwicklungsagentur (Bea), an der die drei bergischen Großstädte als Gesellschafter beteiligt sind.

Als Vertreter der Gesellschafter betonte Solingens OB Norbert Feith die Erfolge der Fachtagung 2012, die in dem Projekt „Erlebnisraum Schloss Burg“ mündeten. Das Landesprojekt soll mit knapp einer Million Euro den Tourismus ankurbeln und finanziert unter anderem zwei Jahre lang die Stelle eines Event-Managers, der bald eingestellt werden soll. „Die bergischen Städte sind in Finanznot und mit der Finanzierung von Schloss Burg überfordert“, sagte Feith am Donnerstag. „Wir brauchen Unterstützung, mindestens auf Landesebene.“

Dabei sollen ausgewiesene Experten wie die ehemalige Kölner Dombaumeisterin Prof. Dr. Barbara Schock-Werner helfen. Sie ist mittlerweile Präsidentin der Deutschen Burgenvereinigung und nahm als Referentin an der ersten Fachtagung teil.

„Wichtige Menschen halten Schloss Burg für wichtig“, betonte Annette Nothnagel von der BEA. Neben Fachleuten besuchten am Donnerstag auch der Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt und die ehemaligen Solinger Oberbürgermeister Ulrich Uibel und Franz Haug das erste „Schlossgespräch“. Beide sitzen auch im Beirat des Schlossbauvereins, der derzeit rund 450 Mitglieder hat. Der Schlossbauverein, der mit seinen ehrenamtlich engagierten Mitgliedern vieles auf Schloss Burg organisiert, sei ein Alleinstellungsmerkmal, das sich auch positiv auf mögliche Fördermittel auswirken könnte.