Bremkamp: Gemeindezentrum und Kirche schließen Ende 2008
Presbyter: Sparzwänge lassen der Gemeinde keine Wahl.
Vohwinkel. Die Kirche Bremkamp soll unter Denkmalschutz gestellt werden - dennoch hält die Evangelische Gemeinde Vohwinkel am Konzept zur langfristigen Sicherung des benachbarten Gemeindezentrums fest. Mit einschneidenden Folgen: Bis zur Klärung aller offenen Fragen sollen beide Gebäude zum Jahresende vorläufig geschlossen werden.
Bei der Gemeindeversammlung am Wochenende wollten sich viele Teilnehmer mit diesem Aus auf Zeit nicht abfinden. "Wir werden erst nach dem Abschluss des Verfahrens verbindlich sagen können, ob es zu einem Abriss der Kirche kommen wird", erklärte Frank Beyer, Vorsitzender des Presbyteriums. Dies wäre die Grundlage für einen Grundstücksverkauf, mit dem das Gemeindezentrum langfristig gesichert werden könnte. Andernfalls wäre das Haus nach Beyers Aussage kaum noch zu retten.
"Der Pfarrbezirk Bremkamp braucht jetzt Ruhe und verlässliche Rahmenbedingungen", ergänzte Pfarrerin Britta Scholz, die nach dem Ausscheiden von Pfarrer Kurt Eugen Melchior allein für den Bremkamp verantwortlich ist. Neben der Denkmalproblematik zieht das Leitungsgremium der Gemeinde jetzt die Konsequenzen aus der gescheiterten Suche nach Kooperationspartnern sowie neuen kostspieligen Brandschutzmängeln an beiden Gebäuden.
Die vorläufige Schließung ist keine Überraschung. Bereits vor anderthalb Jahren hatte das Presbyterium einen Erhalt nur bis Ende 2008 festgeschrieben. Hintergrund sind finanzielle Engpässe. Seit 2006 muss die Evangelische Kirchengemeinde rund 300.000 Euro einsparen. Doch neben der Kostenfrage sind es auch die Grabenkämpfe zwischen dem Presbyterium und dem Förderverein am Bremkamp, die zur jüngsten Entscheidung geführt haben. Dieser zuletzt offen ausgetragen Konflikt hat das Vertrauensverhältnis beider Gruppen schwer belastet.
Entsprechend spannungsgeladen waren auch die Reaktionen der Gemeindemitglieder. "Hier soll der Bremkamp geschlossen werden, damit man ihn aus dem Kopf hat", lautete ein Vorwurf. Frank Beyer widersprach dem entschieden und betonte, dass es dem Presbyterium im Gegenteil um einen langfristigen Erhalt gehe. Diese Lösung wird auch vom Förderverein mitgetragen, der allerdings die vorläufige Schließung kritisch sieht.