Gräfrather Straße: Mehr Parkplätze und kein Abbau der Querungshilfe
Ein Kompromiss im Streit um den Fußgängerüberweg ist in Sicht.
Vohwinkel. Es passiert nicht oft, dass politische Entscheidungen mit lautstarkem Applaus bedacht werden, und so hatte auch das Klatschen der Zuschauer bei der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Vohwinkel einigen Seltenheitswert. Grund für die allgemeine Begeisterung im BV-Raum des Verwaltungsgebäudes an der Rubensstraße war die Entscheidung der Stadtteilpolitiker, die umstrittene Querungshilfe zwischen Kirche und Gemeindezentrum Gräfrather Straße nun doch nicht beseitigen zu lassen.
Das Bauwerk - im Jahr 2004 als Provisorium errichtet - sollte abgebaut werden, weil es nach Einschätzung der Verwaltung nicht genügend genutzt wird. Einer entsprechenden Vorlage waren die Vohwinkeler Bezirksvertreter vor drei Monaten zunächst mehrheitlich gefolgt und hatten damit einen Sturm der Empörung ausgelöst.
Die Evangelische Kirchengemeinde protestierte gegen den geplanten Abbau, mobilisierte ihre Gemeindemitglieder, sammelte Unterschriften. Nicht nur der Abbau an sich, sondern insbesondere die damit verbundenen Kosten in Höhe von 10000 Euro hatten zu erheblicher Kritik geführt.
Die wiederum rief Gegner der schon immer umstrittenen Querungshilfe auf den Plan. Vor allem Anwohner sind es, die den Fußgängerüberweg an dieser Stelle ablehnen. Ihre Argumente: Die Querungshilfe werde einerseits nicht genutzt und nehme vor allem dringend benötigten Parkraum in Anspruch.
Nach Protesten von allen Seiten beschloss die BV Vohwinkel, die bereits getroffene Entscheidung zum Rückbau nochmals zu überdenken - und schaffte es, mit Unterstützung der Verwaltung, eine Lösung vorzuschlagen, die beiden Seiten gerecht wird: Die Querungshilfe bleibt, doch dafür sollen an der Gräfrather Straße oberhalb des Kaiserplatzes vier neue Parkplätze geschaffen werden.
Zurzeit herrscht dort Halteverbot. Ein Prüfauftrag für zwei weitere Stellflächen ist in Arbeit. "Begeistert" zeigte sich Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann nach der einstimmigen Entscheidung und nahm den Beifall der Kirchenvertreter - Pfarrer und Presbyteriumsmitglieder - gern entgegen.