Wuppertal Vollsperrung: Staus im Norden befürchtet
Ab kommenden Montag stören gleich zwei WSW-Baustellen den Verkehrsfluss. Dafür gibt’s Kritik.
Vohwinkel. Für die Anwohner dürfte es eine schwierige Zeit werden und auch die Vohwinkeler Politik ist wenig erfreut über die Maßnahme. Ab dem kommenden Montag wird die Nathrather Straße zwischen Bahnstraße und Hasnacken im Bereich der Hausnummern 9 bis 25 voll gesperrt. Voraussichtlich acht Wochen können Autos den Bereich nicht mehr passieren. Eine Ausnahmeregelung gibt es für Fußgänger. Die Wuppertaler Stadtwerke verlegen in der Nathrather Straße Versorgungsleitungen. Eine Umleitung wird ausgeschildert. Anlieger können die Straße von beiden Seiten bis zur Sperrung als Sackgasse befahren.
Die Politik kritisiert, dass die Arbeiten zeitlich parallel zur nahe gelegenen WSW Großbaustelle an der oberen Bahnstraße stattfinden. Hier läuft eine umfassende Schmutzwassererschließung, die ebenfalls von den Stadtwerken durchgeführt wird. Durch den Wegfall einer Fahrspur regelt eine Baustellenampel zeitweise den Verkehr — was gerade morgens und am Nachmittag zu Rückstaus führen kann.
Durch die Vollsperrung an der Nathrather Straße müssen künftig noch mehr Autofahrer auf die Bahnstraße ausweichen. Damit besteht die Gefahr, dass sich das Problem hier verschärft. „Die Kombination der beiden Baustellen ist ausgesprochen ungünstig“, sagt Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD). Er befürchtet, dass sich dadurch die Verkehrssituation im Vohwinkeler Norden deutlich verschlechtert. „Das ist nicht gut koordiniert“, findet Fragemann. Er will das Thema in der Sitzung der Bezirksvertretung am kommenden Mittwoch ansprechen und wünscht sich mehr Informationen von den Stadtwerken.
Diese haben durchaus Verständnis für den Unmut von Bürgern und Politikern, sehen allerdings keine Alternative zur geplanten Maßnahme. „An der Nathrater Straße verlegen wir auf 100 Metern Gas- und Wasserleitungen“, erläutert WSW-Sprecher Rainer Friedrich. Die Leitungen stammen nach seiner Aussage aus den 60er Jahren und seien erneuerungsbedürftig. „Sie verlaufen derzeit noch auf einem Privatgrundstück, auf dem der Eigentümer nun aber bauen möchte“, erklärt Friedrich weiter. Der Baubeginn sei noch in diesem Jahr vorgesehen. „Aus diesem Grund müssen die Leitungen in den öffentlichen Verkehrsraum an der Nathrather Straße verlegt werden und daraus ergibt sich auch die Notwendigkeit, die Arbeiten gerade jetzt durchzuführen“, sagt der WSW-Sprecher. Es werde alles dafür getan, die Maßnahme so schnell wie möglich abzuschließen. Die Investitionssumme liegt bei 86 000 Euro.
Die Hoffnung der Politik, dass zumindest die Vollsperrung verhindert werden kann, teilen die Stadtwerke nicht. „Die Straße ist dafür einfach zu eng“, betont Rainer Friedrich. Aufgrund der Sperrung müssen auch die in der Nathrather Straße verkehrenden Buslinien umgeleitet werden.
Die Einsatzwagen E874 und E904 weichen über die Bahnstraße aus. Die Linie 609 aus Richtung Simonshöfchen endet an der Haltestelle „Vohwinkel Schwebebahn“. Die Haltestellenposition wird geändert. Die Ersatzhaltestelle liegt in der Bus-Wendeschleife hinter der Schwebebahnstation. Fahrgäste mit den Zielen Nathrather Straße, Bozener Straße und Tesche können die parallel fahrenden Linien 621, 641 und 745 nutzen. Für Fahrgäste aus dem Bereich Selfkantweg, Kortensbusch und Hasnacken ist eine TaxiBus-Linie eingerichtet. Der Taxi-Bus bedient die Haltestellen „Vohwinkel Bahnhof“, „Lienhardplatz“ und „Vohwinkel Schwebebahn“. Eine Fahrt mit dem Taxi-Bus muss spätestens 20 Minuten vor Fahrtantritt online oder telefonisch unter 0202 569-5230 bestellt werden.
Nach Aussage der WSW ist die Verkehrslenkung eng mit der Stadt Wuppertal abgestimmt. Derweil laufen auch an der Bahnstraße die Arbeiten mit Hochdruck weiter. In den angrenzenden Straßen Straßen Grünewald und Buntenbeck wird es deshalb ebenfalls zu Vollsperrungen kommen. Diese sollen aber nur wenige Tage dauern. In der Bahnstraße wurden von der Hausnummer 216 bis zur Einmündung Grünewald bereits der Schmutzwasserkanal und die Hauptdruckleitung verlegt. Die restlichen Kanalarbeiten sollen bis Oktober abgeschlossen sein. Anschließend wird dort noch auf einer Länge von 200 Metern eine Wasserleitung als Lückenschluss der vorhandenen Leitungssysteme verlegt. Als letztes Teilstück sollen die Kanalarbeiten in der Straße Grünewald im Frühjahr 2018 durchgeführt werden.