WZ-Mobil „Parkscheiben haben sich bewährt“

Mehrheit der Besucher am spricht sich gegen Parkgebühren in den Stadtteilen aus.

Wuppertal. Zahlen fürs Parken? Am WZ-Mobil stößt der Vorschlag der Verwaltung auf wenig Gegenliebe. „Die Parkscheibenregelung hat sich doch bewährt“, sagt Gerd Schwerter. Er kann nicht nachvollziehen, demnächst beim Brötchenholen mehr Geld fürs Parken als für die Brötchen auszugeben — und hält deshalb, falls die Neuregelung doch kommen sollte, eine Brötchentaste für sinnvoll.

Supermärkte und Discounter haben ja ohnehin schon ihre Parkplätze, gibt Gerd Hensel zu bedenken. Der Einzelhandel hätte durch Parkgebühren aber nur Nachteile. „Und das gilt nicht nur für Cronenberg allein.“

„Mir tut leid, dass die Stadt so arm ist, ich muss ja auch irgendwie an mein Geld kommen“, sagt Wilma Schiffer. Aber das Parkgebühren so viel einbringen würden, sieht sie skeptisch. „Die Parkuhren müssen gekauft werden, Politessen müssen kontrollieren, das kostet doch auch.“ Als Kundin müsse man auch in Zukunft einfach mal kurz ins „Dorp“ fahren können, ohne fürs Parken zu bezahlen.

Gar kein Verständnis für den Vorschlag der Verwaltung hat Wolfgang Schwarzbach. „Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken.“ Angesichts vieler maßloser Fehlentscheidungen der Verwaltung in der Vergangenheit und der immer noch zu großen Personalstärke in der Verwaltung dürften Parkgebühren als Mittel gegen die wachsende Verschuldung überhaupt kein Thema sein, so Schwarzbach.

„Parkscheiben genügen“, sagt auch Egon Schmitt. Der Cronenberger fährt oft mit dem Auto nach Ronsdorf, wo das Parken bislang ebenfalls noch umsonst ist. „Autofahrer zahlen schon für so viele Dinge, da dürfen Parkgebühren nicht kommen.“

„Wir halten nichts von dem Vorschlag“, betonen Sandra Pietsch, Ursula und Judith Schulte. Sie sind öfter mit dem Auto auch in Cronenberg unterwegs und freuen sich, nicht fürs Parken bezahlen zu müssen. Eine „Parkplatznot“ gebe es ihrer Meinung nach nicht. „Man findet immer einen Stellplatz.“

Per E-Mail hat sich Hermann Bunte gemeldet. „Ich möchte gerne wissen, was in den Köpfen der Verantwortlichen vorgeht. Als Wuppertaler kaufe ich fast alles in Schwelm oder Ennepetal, dort kann ich seit Ewigkeiten bis zu zwei Stunden kostenlos parken.“

Udo Friedrichs schlägt vor, die Parkscheibenregelung beizubehalten, aber einfach mehr zu kontrollieren. „Nur ganz selten verirrt sich mal eine Politesse nach Cronenberg, um dort mal nach dem Rechten zu gucken.“ Dann wären auch mehr Plätze nicht immer dauerbelegt über die Parkzeit hinaus.

Viele Autofahrer sind etwas faul, findet Herbert Knöpfel: „Für die Geschäfte hier in Cronenberg wären die Parkgebühren wirklich kritisch. Viele Leute gehen ja nur einkaufen, wenn sie mit dem Auto bis vor die Ladentheke fahren können. Viele von denen könnten auch mal zu Fuß gehen.“ Außerdem bezweifelt er, dass die Stadt durch die neuen Parkgebühren viel Geld einnehmen wird.

„Die Geschäfte hier in Cronenberg werden dann definitiv weniger Umsatz machen“, sagt Gerd-Willi Hermanns. „Außerdem ist es schlimm, wenn man nicht mal mehr kurz zum Arzt gehen kann, ohne zu bezahlen.“ Er wünscht sich andere Lösungen, um die Stadtkasse zu füllen: „Parkgebühren erhöhen? Das ist die Kreativität unserer Politiker."