Ziel: Uellendahler aus der Einsamkeit holen
Das Bürgerforum setzt sich für ältere Menschen im Stadtteil ein — und hofft auf mehr Resonanz.
Elberfeld. „Uellendahl ist — prozentual gesehen — der Stadtbezirk mit den meisten Grünflächen; der Stadtbezirk mit dem meisten Wohneigentum; der Stadtbezirk mit den meisten Singlehaushalten und der Stadtbezirk mit den meisten Bewohnern im Seniorenalter.“ Die Ausführungen von Karl-Eberhard Wilhelm, Vorsitzender des Bürgerforums für Uellendahl, sollten den Besuchern zeigen, vor welchen Herausforderungen das Bürgerforum steht.
Denn im Uellendahl hat sich einiges getan. Während der 50er und 60er Jahre wurde in dem bis dahin dünn besiedelten Gebiet massiv Wohnraum geschaffen. DieGeneration der damaligen Neusiedler sei nun zwischen 70 und 80 Jahre alt, deren Kinder zu einem überwiegenden Teil aber weggezogen, sodass viele Uellendahler nun auf sich allein gestellt seien, so Wilhelm.
Im April 2010 schuf das Bürgerforum in Anlehnung an das Modelprogramm „Aktiv im Alter“ deshalb den Bürger- und Seniorentreff. Neben Kultur- und Informationsveranstaltungen, Gymnastik- und Bastelgruppen bietet die Initiative vor allem auch unentgeltliche Nachbarschaftshilfen an: Einkaufen, Begleitung zu Behörden und Ärzten, spazieren gehen oder einfach mal eine Glühbirne wechseln. Eben diese vielen Kleinigkeiten, die den Alltag manchmal beschwerlich machen und von öffentlichen Pflegediensten nicht aufgefangen werden können. Doch obwohl angesichts der demografischen Entwicklung gerade dafür eine rege Nachfrage herrschen müsste, sei diese stark zurück gegangen.
An Helfern mangele es dagegen nicht, auch das Bürgerforum werde gut wahrgenommen, wie Wilhelm betont. Sein Eindruck sei, dass viele Uellendahler vielleicht zu zurückhaltend seien, um nach Hilfsangeboten zu fragen. Deshalb nutzte er die Veranstaltung noch einmal, um Werbung zu machen — auch wenn er einräumte, mit der Besucheresonanz am Dienstag nicht zufrieden gewesen zu sein. schrö/est