WZ-Mobil zum Flüsterasphalt: Nicht jeder ist begeistert
Die Meinungen über den neuen Belag gehen auseinander.
Wuppertal. Das Rauschen gehört dazu. Ob A 46 oder A 1 — wer in der Nähe der Autobahnen wohnt, muss wohl oder übel damit leben. Doch sorgt zum Beispiel der frisch verlegte Flüsterasphalt für eine Lärmminderung? Und was bewirken die Lärmschutzwände? Das WZ-Mobil stand zu diesem Thema an der Straße Am Schnapsstüber an der A 46.
Dort sind noch Lücken in der Mauerwand zu erkennen, doch wenn die geschlossen sind, hofft Anwohnerin Annegret Wolf, werde es sicher noch ruhiger. Schon jetzt sei es durch den Flüsterasphalt angenehmer geworden.
Claudia Braun sieht allerdings weiteren Handlungsbedarf. Das zeige allein ein Blick auf die Lärmkarte der Stadt. Sinnvoll wäre es ihrer Meinung nach, auf der gesamten A 46 Flüsterasphalt zu verlegen. „Mich wundert auch immer wieder, warum es nicht längst ein deutliches Tempolimit zum Beispiel auf 80 km/h gibt, wie man es auf anderen Autobahnen mit einem Hinweis auf Lärmschutz findet“, schreibt Braun.
Es war ein Genuss an den Tagen der Autobahnsperrung und Apshaltierung, endlich einmal Verandatüren und Fenster öffnen zu können, ohne vom Krach der A 46 im Bereich Julius-Lucas-Weg gleich erschlagen zu werden“, erinnert sich Erhard Haase an die Arbeiten. Er hat sich extra Lärmschutzfenster einbauen lassen, doch nachdem auf der gegenüberliegenden Seite des Julius-Lucas-Weges im Bereich der Katernberger Straße eine neue Lärmschutzwand mit Glasaufsatz gesetzt wurde, sei der Lärmpegel ins Unerträgliche gestiegen, erklärt Haase. Und nach dem Lärmpegel frage beim Landesbetrieb Straßen NRW niemand, „denn die Herrschaften wohnen ja nicht hier“.
Dass die bereits getroffenen Maßnahmen zur Lärmminderung nicht unbedingt helfen, davon berichtet Wolfgang Reising, der an der Katernberger Straße wohnt. „Nach der Fertigstellung der Schallschutzmaßnahme — eher Schallerhöhungsmaßnahme — ist die Lärmbelästigung wesentlich angestiegen und unerträglich geworden, mit entsprechender Wertminderung des Eigentums und der Lebensqualität.“ Der Einbau von Schallschutzfenstern sei zwar schön, „aber man möchte ja schließlich auch den Garten genießen und auch mal bei offenem Fenster schlafen“.
Rita Durst weist auf die zusätzliche Belastung für den Bereich Schlüssel, Ittertalerstraße, hin. Nach der Erweiterung der Autobahn auf drei Spuren in diesem Bereich seien keinerlei zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen durchgeführt worden. „Auch in diesem Abschnitt ist es sinnvoll, Flüsterasphalt anzubringen.“
Stellen, die längst nach Flüsterasphalt schreien, gibt es aus Sicht der WZ-Leser auch abseits der Autobahnen genug. „Zum Thema Flüsterasphalt möchte ich gerne die Verantwortlichen morgens um 5.15 Uhr in unser Schlafzimmer einladen, um den Lärmpegel bei geschlossenem Fenster zu genießen. Wo? In der Nevigeser Straße, die Schlaglöcher in jeder Größenordnung bietet“, schlägt Familie Tröder vor.