Stadtwerke wollen aufs Happich-Gelände ziehen
Derzeit untersuchen externe Gutachter, ob der alte Industriestandort überhaupt in Frage kommt.
Wuppertal. Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) planen einen großen Umzug: Die beiden Betriebshöfe in Varresbeck und Nächstebreck und die Verwaltung an der Bromberger Straße sollen zusammengelegt werden. Als Standort im Gespräch ist das alte Happich-Gelände und das Konsumgebäude auf Clausen (die WZ berichtete). Verschiedene Gutachter prüfen derzeit, ob das Areal und die Immobilie tatsächlich für die Zwecke der WSW geeignet sind. Am 17. Juni werden die Ergebnisse dem Aufsichtsrat vorgestellt.
"Geplant ist, dass wir in der nächsten Sitzung beschließen, ob die Stadtwerke umziehen", sagt Aufsichtsratsvorsitzender Dietmar Bell (SPD). Der Zeitplan sei eng, die Fachabteilung arbeite auf Hochtouren, da es vieles, unter anderem den Denkmalschutz und eine alternative Zufahrt aufs Gelände, zu berücksichtigen gelte.
„Das Verkehrsgutachten spielt natürlich eine zentrale Rolle“, berichtet WSW-Pressesprecher Holger Stephan. Denn die 300 Busse der Stadtwerke, die derzeit auf die Betriebshöfe am Deutschen Ring im Westen und am Hölker Feld im Nordosten der Stadt verteilt sind, würden dann alle zum neuen Standort fahren.
80 000 Quadratmeter umfasst das Happich-Gelände an der Konsumstraße. Einen Teil davon würden die Stadtwerke mieten, um dort das Busdepot mit Werkstätten anzusiedeln. Die 500 Verwaltungsmitarbeiter würde dann in der Nähe im denkmalgeschützten Konsumgebäude untergebracht.
„Das Ganze hängt aber am Verkehr“, betont Stephan. Denn nur, wenn die Betriebshöfe auf Clausen zusammengeführt würden, würde auch die Verwaltung dort hinziehen. „Ansonsten bauen wir auf unserem Gelände an der Bromberger Straße.“
Sollten die bei externen Gutachtern beauftragten Expertisen positiv ausfallen, „kommt das einer Machbarkeitsstudie gleich“, meint Holger Stephan. Dann wollten die Stadtwerke in die weitere Planung einsteigen. „Nach alter Väter Sitte informieren wir dann die Gremien, holen die Bezirksvertretungen und die Bürger ins Boot“, verspricht er. Einen konkreten Zeitplan gebe es derzeit noch nicht; erst müssten die Gutachten abgewartet werden.
Positive Effekte für die Stadtwerke brächte die Zentralisierung in jedem Fall: aufwendige und Millionen teure Sanierungen der rund 40 Jahre alten Betriebshöfe würden wegfallen; für die Verwaltung bräuchte kein Neubau an der Bromberger Straße errichtet werden. Außerdem käme durch den Verkauf der WSW-eigenen Gelände am Deutschen Ring und Hölker Feld einiges an Geld in die Kasse.
„Die Wirtschaftsförderung reibt sich schon die Hände. Denn Anfragen für solche Flächen wie unsere Betriebshöfe gibt es immer wieder“, weiß Holger Stephan.
Das bestätigt Rolf Volmerig, Vorstand der Wirtschaftsförderung: „Die Grundstücke sind rund fünf Hektar groß und haben eine Industrieausweisung. Das sind somit richtige Traumgrundstücke. Für solche Filetstücke haben wir etwa 50 gewerbliche Anfragen pro Jahr.“ Rund hundert Euro pro Quadratmeter könnte man in Wuppertal für solch ein Grundstück erzielen, weiß Volmerig. Bei fünf Hektar wären das für die WSW rund fünf Millionen Euro.