Nach der Feier Straßenkehrer fanden in Wuppertal mehr Silvestermüll als 2021
Wuppertal · Trotz Verkaufsverbot feierten viele den Jahreswechsel mit Feuerwerk.
Böller zu kaufen, war zum Jahreswechsel 2021/22 erneut verboten. Aber wer noch Feuerwerk hatte, durfte das zünden. Und das wurde auch getan: Um Mitternacht stiegen auch in Wuppertal wieder zahlreiche bunte Lichter mit Krachen und Knallen in den Himmel. Entsprechend viele Böllerreste hatte der Eigenbetrieb Straßenreinigunng (ESW) am Neujahrsmorgen einzusammeln.
„Die Stadt war gut vermüllt“, berichtet Andreas Wenger, Betriebsaufsicht beim ESW, am Neujahrsmittag. „Das haben wir so nicht erwartet.“ Es habe zwar weniger Silvestermüll als in normalen Jahren herumgelegen, aber mehr als beim vergangenen Jahreswechsel, als ebenfalls ein Kaufverbot für Böller galt.
Feier-Treffpunkte waren nach Angaben von Andreas Wenger wieder die beiden Innenstädte – wobei sie in Elberfeld mehr Müll als in Barmen gefunden hätten – die Nordstadt, das Luisenviertel, der Wupperfelder Markt und der Berliner Platz. „Und auf der Nordbahntrasse war viel los.“ Vor allem die Brücken der Trasse sind auch beliebte Treffpunkte, um das Feuerwerk in der Stadt zu beobachten.
Weil man beim ESW mit weniger Knallern gerechnet hatte, waren die Straßenkehrer mit einer nur halb so großen Mannschaft unterwegs. „Wir hatten ein Team von 30 Freiwilligen zusammengestellt“, erklärt Andreas Wenger. Normalerweise, so Teamleiter Carsten Melech, ziehen am Neujahrsmorgen 50 bis 60 Leute los, um Mülleimer zu leeren sowie Papier und Pappe, Raketenstöcke und Flaschen von den Straßen und Wegen einzusammeln.
Eine Vielzahl von Pappresten
und buntes „Kleinzeug“
Die Schicht beginnt statt um 5.30 Uhr um 8 Uhr – „Wir wollen die Menschen ja nicht am Neujahrsmorgen schon um 6 Uhr mit den Kehrwagen stören“, so Melech. Er erwartete diesmal vor allem Flaschen und Scherben, weniger Böllerreste. Tatsächlich war es anders.
„Vereinzelte Sekt- und Bierflaschen“, meldete Andreas Wenger, aber eine Vielzahl von Pappresten von Raketenbatterien. Ob sie sehen könnten, ob dabei Feuerwerk aus dem Ausland, sogenannte Polenböller waren? „Wenn ich die großen Batterien sehe, könnte ich mir das schon vorstellen“, so Wenger. Und außerdem habe es „viel Kleinzeug“ gegeben, vor allem lametta-artige bunte Schnipsel seien ihnen in diesem Jahr aufgefallen. „Das war neu.“
Normalerweise sind die Straßenkehrer an Neujahr bis 13/14 Uhr unterwegs, im vergangenen Jahr konnten sie um 12 Uhr ihre Besen wegpacken und die Kehrmaschinen abstellen, in diesem Jahr wurde es wieder 13 Uhr.
Der aufgesammelte Silvestermüll geht wie jeder Straßenmüll in die Verbrennung auf Korzert. Wer jetzt noch abgebrannte Feuerwerkskörper auf der Straße oder im Garten aufsammelt, muss das in die Restmüll-Tonne geben. Auch Pappröhren der Feuerwerkskörper oder gezündete Mehrschussbatterien aus Pappe gehören in die graue Tonne. Denn sie können mit chemischen Rückständen verschmutzt sein, können daher nicht verwertet werden, nur Papp-Verpackungen dürfen ins Altpapier. Plastikverpackungen gehören in die gelbe Tonne, Glasflaschen ohne Pfand in die Glascontainer.