Tag der offenen Moschee Begegnung der Kulturen am Tag der offenen Moschee

Viele Wuppertaler nutzten die Gelegenheit, um sich ein Bild von den rituellen Stätten der Muslime in Wuppertal zu machen.

Cüneyt Karabatman (Religionsbeauftragter, r.) und der erste Vorsitzende Ersin Özcan (2. v. r.) am Tag der offenen Moscheen mit Besuchern in der Zentralmoschee an der Gathe. Foto: Andreas Fischer

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Traditionell zum Tag der Deutschen Einheit öffneten am Mittwoch Moscheen in ganz Deutschland ihre Pforten für interessierte Besucher. Seit 21 Jahren wird der Tag der offenen Moschee durchgeführt, in diesem Jahr unter dem Motto „Religiosität – individuell, natürlich, normal“.

Auch neun Wuppertaler Moscheen beteiligten sich am Aktionstag, neben Einrichtungen in Barmen, Wichlinghausen und Heckinghausen unter anderem die Ditib-Zentralmoschee an der Gathe. „Religiosität ist ein starkes Band zwischen Mensch und Gott“ hieß es in der Einladung des Dachverbandes Wuppertaler Moscheen.

Der Tag der Deutschen Einheit wurde bewusst als Termin für die jährliche Begegnung verschiedenster Kulturen gewählt: „Damit zeigen wir, dass wir auch zur Gemeinschaft gehören“, erklärte Cüneyt Karabatman, einer der zwei Imame der rund 500 Mitglieder starken Elberfelder Ditib-Gemeinde, der den ganzen Tag neugierige Besucher durch die Moschee führte und Fragen über den Ablauf der täglichen Gebete und den Islam im Allgemeinen beantwortete.

Die Türen sind nicht
nur am 3. Oktober geöffnet

Auch während des Gebets wurden Besucher hereingebeten, um zuzuschauen. „Wir wollen diesen Tag nutzen, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, damit sie nicht nur durch die Medien gefüttert werden, sondern selbst sehen können, wie wir unseren Glauben leben.“

Dieses Angebot nahmen am Mittwoch zahlreiche Besucher in Anspruch: Karabatman berichtete am Nachmittag, er sei seit 12 Uhr vor Ort und habe seitdem keine Minute aufgehört zu reden. Er freue sich über das Interesse der Wuppertaler. „Unsere Türen sind aber nicht nur am 3. Oktober für alle geöffnet“, fügte er hinzu. Interessierte können das ganze Jahr über die Moschee besichtigen und mit den Gläubigen vor Ort sprechen. Auch Führungen für Gruppen oder Schulklassen seien jederzeit möglich – ein Anruf genüge. Die Moschee sei ein Ort des Miteinanders, betonten auch zwei Studentinnen, die sich ehrenamtlich in der Gemeinde engagieren.

Die Besucher scheuten sich nicht, verschiedene Fragen zu stellen und waren durchweg erfreut über die Offenheit der Gemeindemitglieder. „Ich habe mir schon lange vorgenommen, einmal hierher zu kommen“, erzählte Besucherin Ulrike Goddek. Es sei allerdings immer etwas dazwischen gekommen. „Wenn man in andere Länder reist, schaut man sich ja dort auch Tempel an, aber zu Hause macht man das irgendwie nicht.“ „Man lebt schon so lange hier in Wuppertal und weiß doch so wenig“, stimmte Wildfried Wengenroth zu. „Dabei ist das eine gute Gelegenheit, um Vorurteile abzubauen und sich selbst ein Bild zu machen.“