Tarnen, täuschen, verbergen: Der Karneval der Tiere im Zoo
Wie sich die Tiere ihrer Umgebung anpassen, erfuhren die Besucher jetzt bei einer speziellen Tour.
Wuppertal. „Spinnen und Insekten mag ich sehr gerne“, sagte Darth Vader mit auffällig hoher Kinderstimme. Im Kostüm des Charakters aus dem „Krieg der Sterne“ nahm Justin am Montag mit seinen Eltern Nicole und Bernd Spieß, die in Sträflingskleidung zu den wenigen Maskierten im Zoo gehörten, an der gut besuchten Führung unter dem Titel „Karneval der Tiere“ teil.
„Wir haben heute einen freien Tag und nutzen die Gelegenheit, mit unserer Zoo-Dauerkarte eine Führung mitzumachen“, sagte der Familienvater aus Wuppertal. Erika Pierlings und Rosi Harris machten sich mit etwa hundert Besuchern in zwei Gruppen auf den Weg und erzählten spannende Geschichten zum Motto „Tarnen und Warnen im Tierreich“.
Wodurch behalten beispielsweise Flamingos, die zu den Schwarmvögeln gehören, ihre typische Färbung bei? In der Natur gewährleistet das der Verzehr kleiner Krebstiere. Im Wuppertaler Zoo wird der Nahrung gemahlener Paprika beigemischt, wie Harris während der Führung verriet.
Auch konnten die Besucher über die im Pinguinhaus installierte Kamera einen Blick in die Wurfhöhle der Eisbärin Vilma erhaschen, wo das Anfang Januar geborene Eisbärmädchen Anori mittlerweile die Augen geöffnet hat — und sich im Fell seiner Mutter „tarnt“.
„Wir haben mit Karneval nichts am Hut, sind häufig im Zoo und genießen den heutigen Tag“, freuten sich Elke und Michael Hoffmann aus Schwelm über den Ausflug bei schönem Wetter.
Wie sich welche Tiere in freier Wildbahn verteidigen und tarnen, erfuhren die Besucher. Wie etwa das nachtaktive Okapi — oder Robben, die ihr Territorium (egal ob Strand, Meer oder Schwimmbecken) durch lautes Rufen verteidigen. Oder Fischarten, die sich durch variable Farben tarnen oder Würgeschlangen, die die Farbe ihrer Haut der Umgebung anpassen.
„Ich finde den Vortrag sehr interessant“, sagte Sascha Rohloff, der mit seinem Sohn Finn Janik den Zoo besuchte: „Am liebsten mag ich Elefanten“, sagte der fünf Jahre alte Junge. Dabei dachte er an sein Stofftier Shawu, dem er den Namen eines Wuppertaler Elefantenbabys schenkte. Und am Rosenmontag sah er einmal mehr das Original im Elefantenhaus — während Plüsch-Shawu auf ihn im Kinderzimmer wartete.