Taschendiebstahl: Der Weihnachtsmarkt – ein Paradies für Diebe
Zwischen Glühweinstand und Krippenschnitzer schlagen Diebe besonders gern zu. Doch man kann sich schützen.
Wuppertal. Alte Freiheit, Donnerstagnachmittag. Es gießt in Strömen. Trotzdem ist auf dem Elberfelder Weihnachtsmarkt viel los, gehen Menschen dicht an dicht unter Regenschirme geduckt an den Buden vorbei. Und schauen verdutzt, wenn ihnen Ulrich Pick ein kleines Kärtchen in die Hand drückt. Auf diesen stehen alle wichtigen Notrufnummern im Fall eines Taschendiebstahls. Denn Bezirkspolizist Pick und Kollegen von der Ordnungspartnerschaft Wupppertal warnen vor Langfingern auf den Weihnachtsmärkten. "In den vergangenen Jahren sind die Taschendiebstähle gerade in der Vorweihnachtszeit immer wieder angestiegen", warnt Jürgen Golgowski, Leiter der Polizeiwache Döppersberg. Denn: "Geklaut wird überall gern, wo es viele Menschen und viel Gedränge gibt." Also nicht nur an Bushaltestellen, im Schwebebahnwaggon oder in vollen Kaufhäusern, sondern eben auch im vorweihnachtlichen Budenzauber. Polizei, Ordnungsdienst und die Verkehrssicherheitsberater der WSW sind deswegen nicht nur mit verstärktem Personal auf den Märkten unterwegs, sondern wollen die Leute schon zur Vorsicht animieren, bevor überhaupt etwas passiert - wie mit der gestrigen Aktion.
Die Aufklärungsquote liegt bei unter zwei Prozent
Denn die Langfinger leben von der Unachtsamkeit der Passanten. Golgowski schildert einen klassischen Fehler: Bei einer jungen Frau klingelt das Handy in der Tasche. Sie holt es heraus, ist durch das Telefonat abgelenkt, die Tasche baumelt offen an ihrer Seite. "Das ist ein Traum für einen Taschendieb." Weitere Fehler sind zum Beispiel, Wertsachen nicht am Körper zu tragen oder zuviel Bargeld und alle Papiere in einem Portmonee bei sich zu tragen. "Alle Papiere neu zu beschaffen, kostet ungefähr 400Euro", rechtnet Ulrich Pick vor, "und mindestens einen Tag Urlaub für die Behördengänge."Die Chance, als Taschendiebstahl-Opfer das geklaute Eigentum wiederzubekommen, tendiert übrigens gegen Null: Von den 1099 Taschendiebstählen in Wuppertal im vergangenen Jahr wurden laut Polizeistatistik keine zwei Prozent aufgeklärt.