WZ-Mobil Tempo 30: „Vorteil ist mehr Sicherheit auf den Straßen in der Stadt“

Beim WZ-Mobil diskutieren Wuppertaler kontrovers über Tempo 30 auf Hauptstraßen. Viele fürchten, dass der Verkehr noch mehr stockt.

Wuppertal. Gibt es demnächst nur noch Tempo-30 im Wuppertaler Innenstadtgebiet? Schon jetzt darf man nur noch an wenigen Stellen schneller fahren. Für Zonen an sogenannten „abstrakten Risiken“, wie etwa Schulen und Seniorenheimen, sind die Umstellungen einfacher geworden. Zudem verweisen Befürworter auf homogenere Verkehrsflüsse und weniger Unfalltote.

Die Statistiken sagen aus, dass sich die Unfallzahlen wegen überhöhter Geschwindigkeit im Stadtgebiet in den beiden vergangenen Jahren fast verdoppelt hat. Die Anpassung von Ampelphasen und eine Verlagerung des Verkehrs von Haupt- auf Nebenstraßen könnte die Folge sein. Auch seitens der Polizeisprecherin Anja Meis sei das Unfallrisiko erheblich minimiert, sie verweist jedoch auch auf andere Einflussfaktoren. Was die Bürger davon halten, verrieten sie gestern am WZ-Mobil.

Klaus Gruntz sieht zwei Aspekte, wenn das Tempo auf 30 reduziert wird: „Für die Fußgänger ist die Verkehrsberuhigung positiv. Kunden und Lieferanten, die mit dem Auto unterwegs sind, brauchen länger, was den Geschäften nicht zum Vorteil gereichen durfte. Die nächste Frage ist, was bezeichnet man als Innenstadt — 30 an der Morianstraße und an der B7 wären jedenfalls keine gute Lösung.“ Regina Waters sagt: Ich fände das gut. Denn auch mit 30 angefahren zu werden ist zwar schlimm, aber bei höherem Tempo gibt es vermutlich größere Schäden.

Wenn sich alle daran halten, funktioniert es.“ Axel Waters gibt zu bedenken: „Ich weiß nicht, ob der Verkehrsfluss nicht doch gestört wird. Denn manche Autofahrer fahren dann noch langsamer als die erlaubten 30. Pauschal 30 ist schwierig. Aber ein paar Zonen zu beruhigen, müsste einzuhalten sein.“ Klaus Elle meint dazu: „Heiter gehts weiter“ und fragt sich: „Was ist Haupt- und was ist Nebenstraße. Tempo 30 trägt in jedem Fall zur Entschleunigung des Lebens bei. Der Reiz mit gesellschaftlicher Schmerzgrenze ist jedenfalls sehr hoch, wobei das Herz der Sozialforschungsstelle, die wir direkt vor Ort haben, förmlich lechzt.“

Jens Schmidt begrüßt eine komplette 30er-Zone: „Vorteil ist eine verstärkte Sicherheit im Stadtgebiet. Beim Verkehrsfluss wird es keine relevante Veränderung geben, denn es gibt eh viele Hindernisse an den Straßen. Der Verkehr wird beruhigt und auch die Zahl der Verkehrsopfer kann minimiert werden.“ Hans Hennig sieht das anders, was die komplette Zone betrifft: „Man sollte das auf einzelne Straßen beschränken und individuell regeln. Es gibt Unfallschwerpunkte, beispielsweise an Kindergärten und Schulen. Alles andere schießt über das Ziel hinaus.“

Rolf Rzepka meint: „Blödsinn! Da ist nichts mit gewonnen, auch kein Umweltschutz. Man kriegt ja in Wuppertal an einigen Stellen noch nicht einmal die Ampelschaltungen auf die Reihe. Der Verkehr wird stocken. Und auch die Zahl der Verkehrstoten in Innenstädten haben meines Erachtens mit Unachtsamkeit zu tun und nicht mit Tempo 30.“