Theaterball: Rumba, Rotwein und Ragout

900 Gäste und das Ensemble der Wuppertaler Bühnen brachten am Samstag viel Glanz und Kultur in die Stadthalle.

Wuppertal. Es war ein Sieg auf ganzer Linie. "Die Völker-Schlacht ist gewonnen!", hatte Oberbürgermeister Peter Jung ausposaunt, noch ehe die Schlacht am heiß-kalten Buffet überhaupt eröffnet war.

Doch keine Angst: Wenn die Stadthalle zum Tummelplatz aktiver Überzeugungstäter erklärt wird, werden Glaubenskriege höchstens zwischen Bier und Wein entschieden, Feldzüge mit Messer und Gabel geführt und Kalorien anschließend wieder munter abgetanzt.

Dem Ganzen kann man (mehr als) einen passenden Namen geben: Mit der "Völker-Schlacht", auch liebevoll "Völker-Ball" genannt, ist ein gesellschaftliches Großereignis gemeint, das Vereinsvorsitzender Günter Völker mit Pauken und Trompeten zelebrierte: mit der taktvollen Unterstützung der Wuppertaler Sinfoniker, die nach dem gemeinsamen Auftritt auch das ein oder andere Tänzchen mit den Opernsängern und Schauspielern der städtischen Ensembles wagten.

Und wenn die "Freunde der Wuppertaler Bühnen und des Sinfonieorchesters" ganz nach dem Motto "Jetzt geht’s richtig los" zum Theaterball bitten, wird zwar in der Stadthalle, aber nicht zuletzt für das Opernhaus gefeiert, in dem die Sanierer seit dem vergangenen Herbst (endlich) so richtig loslegen.

Ein Gewinn war die Benefiz-Schlacht schon deshalb, weil sich die Heer(es)schar der Gäste neben Krustenbraten, gebratenem Zander und Crème Caramel auch eine gute Nachricht auf der Zunge zergehen lassen durfte: 900 Besucher kamen, schlemmten und tanzten im ausverkauften Haus - 200 mehr als beim vorausgegangenen Ball vor zwei Jahren.

Sie alle waren (natürlich) nicht in Kriegsstimmung, sondern in bester Feierlaune. Feldherren wie Stadtkämmerer Johannes Slawig zogen mit Fliege aufs Parkett, Tanz-Amazonen wie Musikdramaturgin Karin Bohnert glänzten mit edlen Roben, tiefem Dekolletee und schwarzen Handschuhen. Dabei gehörte die noble Zigarettenspitze zu mancher Robe wie der Blumenschmuck auf jeden Tisch.

Dazwischen gab es Rumba, Rotwein, Rinderragout. Und das alles für die gute Sache: Einen Reinerlös von 10 750 Euro brachte allein der Spendenaufruf mit Lotterie ein sowie dem Hauptgewinner einen Smart für ein Jahr.