Tierheim will mehr Geld, Stadt will nicht zahlen

Laut Stadt hat das Tierheim keine Zahlen vorgelegt, die einen Anstieg der Fälle belegen.

Wuppertal. Der Tierschutzverein hat in einem Brief an die Stadt Wuppertal gefordert, dass der Kostenanteil der Stadt erhöht werden soll. Seit 2006 bekommt der Tierschutzverein vom Ordnungsamt jährlich im Schnitt rund 190.000 Euro. Insbesondere sollen zwei weitere Stellen finanziert und die Mietausfallentschädigung verdoppelt werden.

Doch die Stadt sieht eine Erhöhung des Kostenanteils nicht ein. „Die durch den Tierschutzverein geäußerte Forderung, zwei weitere Vollzeitstellen finanziert zu bekommen, kann nicht nachvollzogen werden“, heißt es in einer Vorlage des Ausschusses für Ordnung, wo das Thema gestern auf der Tagesordnung stand.

Und an anderer Stelle: „Im Ergebnis ist festzustellen, dass die Finanzierung der Pflichtaufgabe (. . .) durch die Stadt auskömmlich ist. Für darüber hinausgehende Leistungen fehlt jegliche rechtliche Verpflichtung. Außerdem lägen der Stadt keinerlei Zahlen vor, die beispielsweise einen Anstieg der Fallzahlen oder längere Verweildauern im Tierheim belegen würden.

„Zum Hintergrund: Die Stadt muss sich um die Versorgung von Fundtieren und um die Beseitigung von Tierkadavern kümmern, beides ist eine Pflichtaufgabe. Diese Aufgaben hat die Stadt an den Tierschutzverein abgegeben, die Kosten dafür werden nach einer jährlichen Abrechnung erstattet.

Über das Bergische Veterinäramt werden außerdem unter anderem die Kosten für sichergestellte Hunde getragen. Alle weiteren Aufgaben und Leistungen des Tierschutzvereines laufen unabhängig von der Stadt. „Tierschutz ist eine Vereinsaufgabe, damit hat die Stadt nichts zu tun“, so eine Stadtsprecherin.

Der Tierschutzverein wollte sich gestern nicht zu der Frage der Finanzierung äußern. Ende der Woche soll eine Pressekonferenz stattfinden, bei der dann auch das Tierheim seinen Standpunkt darlegen will.