Tischtennis: WZ-Pokalfinale mit sympathischem Star

Das WZ-Pokal-Endspiel gewann Zweitligist Union Velbert mit 8:2 gegen Germania.

Wuppertal. Die Teilnahme der Nummer 13 der deutschen Tischtennis-Rangliste beim WZ-Pokal-Finale hat es in der mehr als 40-jährigen Geschichte der traditionsreichen Veranstaltung wohl auch noch nie gegeben. Doch Lennart Wehking, der bei Ranglistenturnieren sogar gegen Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov Satzgewinne verzeichnen durfte, ging diese Aufgabe mit dem SV Union Velbert ohne jede Überheblichkeit an. So durfte sich auch Finalgegner SSV Germania ein bisschen als Sieger fühlen, auch wenn die Südstädter gegen den Zweitligisten erwartungsgemäß chancenlos waren und in eigener Halle an der Bayreuther Straße mit 2:8 verloren.

Für Union Velbert — bis zum vergangenen Jahr noch als TuS Neviges am Start — war es der dritte WZ-Pokal-Sieg, für Oberligist Germania eine tolle Erfahrung und ein schöner Saisonabschluss. „Wir können mit dem ersten Jahr sehr zufrieden sein“, sagte Germanen-Vorsitzender Thomas Jansen. Schließlich hatte es auch bei Germania mit der Aufnahme der Tischtennissparte von Post eine „Fusion“ gegeben. „Wir wachsen langsam zusammen, in den unteren Mannschaften mischt sich das bereits“, sagte Jansen.

Die erste Mannschaft entspricht dagegen exakt der ehemaligen Ersten von Post, mit Patrick Leis und Mike Theisen an Nummer eins und zwei. Während beide Spieler am Freitag erwartungsgemäß gegen den sympathischen Star Wehking keine Chance hatten, lieferten sie Björn Helbing tolle Spiele. Leis war drauf und dran, gegen die Velberter Nummer drei den ersten Punkt für die Germanen zu holen, konnte ihn mit seinen gekonnten Blockbällen immer wieder überraschen, unterlag aber im fünften Satz. Theisen gelang sogar ein 3:2-Erfolg, der den Abend für die Zuschauer noch ein wenig verlängerte. Zuvor hatte Schlitzohr Damian Ciuberek gegen Marvin Dietz bereits den erhofften Ehrenpunkt für die Germanen geholt.

„Es macht einfach Spaß, gegen solche Leute zu spielen. Helbing hat ein schönes Spiel mit nicht ganz so harten Schlägen, das liegt mir“, sagte Theisen anschließend. Hätte Frank Wolter nach 1:1-Satzausgleich gegen Marvin Dietz noch gewonnen, wäre der Abend sogar noch etwas länger geworden.

Am Nebentisch hatten Damian Ciuberek und Lennert Wehking ihr Match prophylaktisch bereits begonnen und dabei offensichtlich viel Spaß. Es war etwas für die Galerie, wenn Ciuberek schmetterte und Wehking die fast schon toten Bälle doch noch zurückbrachte. „So hat jeder etwas davon, es bringt ja nichts, wenn man hier volle Pulle sein eigenes Spiel durchzieht“, sagte Wehking nachher. Leider hätten nicht alle Pokalgegner gegen den übermächtigen Gegner so motiviert gespielt. Union-Manager Michael Hinz hob auf der anderen Seite B-Ligist TTF Schwelm hervor, der in der Ersten Runde das Spiel gegen den Zweitligisten zum „Event“ gemacht hatte.

Für Velbert ging es übrigens am Tag nach dem WZ-Pokal-Finale mit dem Abschluss in der 2. Liga weiter. Nach langen Auswärtsfahrten gab es ein 3:9 bei Meister Siek und ein 9:0 beim Tabellenletzten Jever.

Die Velberter planen nun für ein zweites „Abenteuerjahr“ in der 2. Liga. Wehking wird sie freilich verlassen und in Köln weiterspielen, wo er an der Sporthochschule studiert. So wird sein Einsatz im WZ-Pokal wohl einmalig bleiben.