Töchter vergewaltigt: Vater zu elf Jahren Haft verurteilt
Der 46-Jährige ist weiterhin in Haft. Seine Kinder hatten ihn schwer belastet. Das Urteil des Landgerichts ist noch nicht rechtskräftig.
Wuppertal. Wegen schweren sexuellen Missbrauchs, Misshandlungen von Schutzbefohlenen, Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung in mehreren Fällen hat das Landgericht am Mittwoch einen mehrfachen Familienvater (46) zu elf Jahren Haft verurteilt. Die Opfer sind laut Urteil die leiblichen Töchter und Söhne des Angeklagten. Der 46-Jährige befindet sich seit Dezember 2012 in U-Haft. Das Gericht verfügte die Fortsetzung der Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der bislang nicht vorbestrafte Vater hatte während des Prozesses von seinem Schweigerecht Gebrauch gemacht. Unter anderem hatten ihn zwei seiner Töchter als Hauptzeugen belastet. Die Vernehmungen fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Auch der Vater durfte während der Vernehmung seiner mittlerweile volljährigen Kinder nicht zugegen sein. In öffentlicher Sitzung hatte der 45-Jährige zuvor darauf bestanden, bei der Aussage der Tochter dabei zu sein.
Wie berichtet, soll sich der Angeklagte von 1998 bis 2010 an seinen beiden Töchtern sexuell vergangen haben. Einen seiner Söhne soll er gezwungen haben, Erbrochenes zu essen. Tatorte waren laut Anklage unter anderem ein Stall, der zu einer Immobilie in Wuppertal gehörte, und das Appartement der ältesten Tochter. Auch während der gemeinsamen Familienferien in Dänemark soll es laut Staatsanwaltschaft zu Übergriffen gekommen sein.
Durch versteckte Drohungen habe der Mann, der zuletzt als Ein-Euro-Jobber arbeitete, seine Kinder immer wieder zum Schweigen gebracht. Die Mutter soll im Zeugenstand gesagt haben, dass sie von den Taten nichts bemerkt habe.
Die Kinder des Angeklagten traten als Nebenkläger im Verfahren auf. Ihre Anwälte — Eva Weik und Claus Burghoff — kommentierten den Ausgang des Verfahrens am Mittwoch gegenüber der WZ: „Bei unseren Mandanten ist eine gewisse Erleichterung zu spüren. Sie sind aber weiterhin schwer belastet.“