Totentanz in der Stadthalle

Saltatio Mortalis zelebriert zum Jubiläumskonzert mittelalterlichen Folk-Rock auf dem Johannisberg.

Wuppertal. Düster - so ist die Stimmung im Mendelssohn Saal der Stadthalle zu beschreiben. Die Wände und Säulen sind blau angestrahlt. Leichte Nebelschwaden ziehen durch den Raum. Im Hintergrund ist mystische Musik zu hören. Perfekt also für das große Jubiläumskonzert von Saltatio Mortis am vergangenen Freitag.

Die sieben Musiker der Band, die sich zu Deutsch Totentanz nennen, haben sich für diesen besonderen Anlass nicht umsonst diese historischen Gemäuer ausgesucht. Ihr mittelalterlicher Folk-Rock passt perfekt in die Kulisse. Neben neuzeitlichen Instrumenten, wie Schlagzeug und E-Gitarre, spielen sie auch auf eher altertümlichen, ungewöhnlichen und unbekannten Instrumente. So kamen beispielsweise der Dudelsack oder die Marktsackpfeife sowie Drehleier und Irish Bouzouki zum Einsatz.

Da darf dann natürlich auch das passende Outfit nicht fehlen. Die Jungs tragen verschiedene mittelalterliche Gewänder. Aber nicht nur die Musiker haben sich stilsicher dem Abend angepasst. Auch viele der Gäste sind in langen Roben und Kleidern gekommen. Laura Schäfer ist Modedesignerin und seit vielen Jahren treuer Fan von Saltatio Mortis. "Ich habe mich heute für ein viktorianisches Ballkleid entschieden. Ich dachte, das passt gut zum Anlass", sagt sie. 300 Kilometer ist sie aus der Nähe von Mannheim her angereist für diesen sehr besonderen Abend.

Denn zur Feier des Tages wird das Konzert von sechs Kameras mitgeschnitten. Anschließend soll aus dem Filmmaterial eine Jubiläums-DVD mit dem Titel "10 Jahre - wild und frei!" zusammengeschnitten werde. Doch noch nicht genug der Geburtstagsgeschenke. Wer das Glück hatte, sich eine der auf 400 Stück limitierten Kombitickets zu sichern, hatte im Anschluss an das Konzert Zutritt zur exklusiven Aftershowparty. Hier zeigte sich die Band dann von ihrer etwa³s ruhigeren Seite bei einem zusätzlichen akustischen Konzert.

"Unsere Straße zum Ruhm war stets steinig und staubig", sagt Lasterbalk der Lästerliche, Schlagzeuger der Band. Als sich die mittelalterbegeisterten Straßenmusiker zu einer Band zusammentaten, hatte noch keiner von ihnen an einen so großen Erfolg gedacht. Anfangs traten sie auf vielen kleinen Bühnen auf Mittelaltermärkten auf. "Seit zehn Jahren spielen wir nun für euch", freut sich der Sänger Alea der Bescheidene. Heute gehört Saltatio Mortis zu den erfolgreichsten Gruppen ihres Genres.