Handball BHC zwischen Training und WM

Wuppertal/München/Kopenhagen. · Handball-Erstligist begann am Montag ohne sein WM-Trio mit der Vorbereitung.

Während der BHC in der Heimat im Kraftraum zum Trainingsauftakt schuftete – hier die Rekonvaleszenten Maciej Majdzinski und Daniel Fontaine – lief in München bei der WM Arnor Gunnarsson zu Hochform auf. Beim Sieg der Isländer über Bahrain erzielte er acht Tore.

Foto: imago/DeFodi/Roland Krivec/DeFodi.eu

Während ihr Mannschaft-Kollege Arnor Gunnarsson rund 600 Kilometer südlich bei der Handball-WM mit Island gegen Bahrain um die letzte Chance auf das Erreichen der Zwischenrunde kämpfte, drehten die nicht für die WM engagierten Handballer des Bergischen HC ihre Runden auf der Laufbahn an der Oberbergischen Straße in Wuppertal. Zwischen WM und Ligastart begann gestern für Trainer Sebastian Hinze und seine Schützlinge die Vorbereitung auf die Restrunde, die am 9. Februar mit dem Auswärtsspiel bei den Rhein-Neckar Löwen startet. Verschärftes Athletiktraining hat Hinze für die ersten zwei Wochen in den Trainingsplan geschrieben. Am Morgen hatte er alle Spieler, bis auf Gunnarsson, die beiden ebenfalls bei der WM engagierten Schweden Max Darj und Linus Arnesson sowie den mit den deutschen U21 bei einem Vier-Länder-Turnier in Spanien aktiven Lukas Stutzke im Athletikstudio von Fitnesscoach David Gröger in Solingen begrüßen können.

Auch dabei die Rekonvaleszenten Maciej Majdzinski und Daniel Fontaine. Während Majdzinski nach seinem Kreuzbandriss erst langsam ins Aufbautraining einsteigen kann, hofft Fontaine nach seiner schweren Leistenverletzung bald wieder Handball spielen zu können. „Genau wie bei Csaba Szücs ist das Ziel, ihn zum Rückrundenstart fit zu bekommen“, sagt Hinze. Gegenüber früheren Jahren ist die  Voraussetzung fast komfortabel. „Nur“ drei Spieler beim internationalen Großereignis und „nur“ ein Spieler langzeitverletzt. Mit den übrigen kann er intensiv arbeiten. Neben der Athletik gehe es vor allem darum, die Spieler, die länger gefehlt hatten, wie Fontaine aber auch Szücs, Kristian Nippes und Fabian Gutbrod, wieder ins System zu integrieren.

Eine Herausforderung und Chance zugleich bedeutet die Abwesenheit der drei WM-Fahrer für Leos Petrovsky, der in der Rückrunde hervorragend die Rolle von Csaba Szücs in der Deckungsmitte ausgefüllt hat und dort nun Darj ersetzt, Regisseur Tomas Babak, der ohne Arnesson allein die Spielsteuerung übernimmt und Rechtsaußen Yannick Fraatz. Der war ebenfalls zur Junioren-Nationalmannschaft eingeladen, hatte aber wegen Schulterbeschwerden abgesagt. Kollege Stutzke konnte im Auftaktspiel des Vier-Länder-Turniers gegen Frankreich (31:31) mit sieben Toren glänzen und erzielte gegen Spanien (27:26) zwei weitere Treffer. Zum Abschluss gegen Portugal (23:30) war er dreimal erfolgreich.

Lob aus berufenem Munde gab es für Max Darj und Linus Arnesson bei der WM. BHC-Geschäftsführer Jörg Föste ist seit Sonntag in Kopenhagen, führt viele Gespräche und schaut sich auch die Spiele der Schweden an. „Max Darj bot eine Klassepartie“, urteilte er nach dem 34:21 gegen Argentinien vom späten Sonntagabend. Die zweite seiner beiden Zwei-Minten-Strafen sei zu hart entschieden worden. Freuen durfte sich Föste auch über die rund 20 Minuten Spielzeit von Linus Arnesson. „Zwei sehenswerte Durchbruchtore und ein guter Auftritt auch in der halben Deckungsposition“, lautet Föstes Kurzfazit.

Am Abend könnten die Schweden gegen Angola bereits das Erreichen der Zwischenrunde perfekt machen.

Acht Gunnarsson-Tore
gegen Bahrain

Bereits am späten Nachmittag stand dagegen fest, dass Arnor Gunnarsson mit Island tatsächlich noch im Rennen bleibt. Beim 36:18-Pflichtsieg gegen Bahrain war der BHC-Rechtsaußen mit acht Treffen bei 100-prozentiger Quote bester Schütze. „Danach haben sie noch zwei Endspiele“, urteilte BHC-Coach Sebastian Hinze vor den weiteren Partien der Isländer gegen Japan und Mazedonien. Natürlich hofft er, Arnor Gunnarsson bei der Zwischenrunde in Köln zu sehen, wo er von Samstagnachmittag bis Dienstagnachmittag einen Trainerlehrgang besucht. Das BHC-Training läuft derweil planmäßig weiter, wobei Hinze wohl nur eine Einheit am Montag verpassen wird. Sonntag ist frei, um zu regenerieren.