Trasse: Stolperkante oder Blindenhilfe?

Reihen aus Pflastersteinen im Asphalt und das Blindenleitsystem stellen Inline-Skater vor Probleme.

Wuppertal. Die Nordbahntrasse ist mit ihrem glatten Asphalt eigentlich ideal zum Inline-Skaten. An einigen Trasseneinstiegen sind allerdings quer über den Asphalt mehrere Reihen Pflastersteine sowie Blindenleitsysteme mit geriffelten Steinen eingebaut worden. „Man bleibt mit den Skaterrollen sehr leicht in den Rillen stecken und fällt“, beschwert sich zum Beispiel Patrick Schlegel. Er nutze die Trasse regelmäßig und habe gerade auch Kinder gesehen, die mit den Steinen zu kämpfen hätten.

Dabei soll die Pflasterung eigentlich eine Hilfe sein: An den nördlichen Zugängen zur Trasse muss man die asphaltierte Fläche überqueren, um auf den Fußgängerweg zu gelangen. Die Pflasterstreifen im Asphalt sollen Raser bremsen, um Unfälle an den Zugängen zu vermeiden. Das Blindenleitsystem dient zusätzlich der Barrierefreiheit, die gesetzlich vorgeschrieben ist.

Lutz Eßrich von der Wuppertal-Bewegung kennt die Problematik und hofft auf einen Kompromiss: „Natürlich ist das Blindenleitsystem wichtig, aber vielleicht könnte man eine Lücke einbauen, wo die Skater durchfahren können.“

Das ist laut Sandra Heinen, Behindertenbeauftragte der Stadt Wuppertal, keine Option: Bei Unterbrechungen des Leitsystems könnten sehbehinderte Menschen leicht die Orientierung verlieren. Das Blindenleitsystem sowie auch das „Bremspflaster“ seien zudem Voraussetzungen für die großen Fördersummen von Land, Bund und EU, betont Rainer Widmann, zuständig für nicht motorisierten Verkehr in Wuppertal.

„Trotzdem bemühen wir uns natürlich, eine Lösung zu finden, die allen Trassennutzern entgegenkommt“, so Widmann. Das sei bereits geschehen, meint hingegen Heinen: „Wir haben uns schon auf die nötigsten Markierungen und Hilfen beschränkt.“

Weitere Einsparungen würden die Sicherheit der Sehbehinderten gefährden. Heinen hofft auf das Verständnis der Skater, zumal die „Stolperfallen“ ja nur an wenigen Zugängen zu finden seien. „Die Trasse soll für alle Menschen attraktiv sein, an den entsprechenden Stellen müssen Skater eben langsam fahren.“ Das sei dann auch im Sinne kleiner Kinder, die mit Puppenwagen oder Laufrädern die Asphaltbahn kreuzen.