Trickbetrug: Falscher Bruder erschwindelt 2700 Euro
Eine neue Masche ist jetzt auch in Wuppertal erfolgreich.
Wuppertal. Den Anruf bekam eine 63 Jahre alte Deutsch-Russin am Montagnachmittag. Am anderen Ende sprach sie ein Mann auf russisch an. Die dramatische Nachricht: Der Bruder der 63-Jährigen habe in der Ukraine einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Offenbar zeigte sich die 63-Jährige schwer erschüttert über diese Mitteilung. Der Anrufer jedenfalls setzte brutal den Hebel an. Er selbst sei Polizeibeamter, und der Unfallverursacher habe nur noch die Möglichkeit, sich "freizukaufen" - für 10.000 Euro.
Dann nannte der Fremde auch noch eine Rufnummer in der Ukraine, unter der der Bruder der 63-Jährigen zu erreichen sei. Die Dame wählte die Nummer. Am anderen Ende meldete sich ein Mann, der mit schluchzender Stimme um Hilfe bat. Die 63-Jährige glaubte offenbar, ihren Bruder wiederzuerkennen, vereinbarte einen Geldübergabetermin. Bereits zehn Minuten später erschien ein unbekannter Mann in ihrer Wohnung an der Gernotstraße in Barmen und kassierte 2700 Euro - mehr hatte die Frau nicht.
Mittlerweile steht fest. Die ganze Geschichte war ein dreister Trickbetrug, samt falschem Polizeibeamten und falschem Bruder. Die geprellte Frau hat mittlerweile Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die einzig gute Nachricht: Sie hat mittlerweile ihren echten Bruder erreicht. Einen Unfall gab es nicht. Dem Mann geht es gut.
Die Polizei warnt insbesondere russisch-stämmige Aussiedlerfamilien vor der neuen Masche. Die soll bundesweit bereits 30 Mal erfolgreich gewesen sein. Ein Polizeisprecher: "Das ist wie der Enkeltrick, nur auf deutsch-russischer Schiene."