Hilfe Ukraine-Zentrum Remscheid bereitet erneut Transport vor

Remscheid · Olena Nalyvaiko ist momentan viel beschäftigt – die Psychologin unterstützt die Organisation, um ihrer Heimat zu helfen.

Olena Nalyvaiko, Nataliia Ustich und Andreas Bunge sammeln Sachspenden im Keller des Ukraine-Zentrums.

Foto: Roland Keusch

Bereits zum sechsten Mal organisiert sie gemeinsam mit Nataliia Ustich und dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Lennep einen Hilfstransport in die ukrainischen Kriegsgebiete. Am Freitag soll ein Fahrer die rund 3 000 Kilometer vom Ukraine-Zentrum in der Max-von-Laue Straße ins ostukrainische Dnipro zurücklegen – und dabei so viele Hilfsgüter wie möglich in seinem Sprinter mitnehmen.

Das Ziel der Hilfsaktion sind diesmal drei Krankenhäuser im Land, denen momentan eine Menge an medizinischer Ausstattung fehlt. Sowohl das Traumazentrum des City Clinical Hospitals Nr. 6 in Kiew, welches sich um Kriegsopfer mit Verletzungen des Bewegungsapparates kümmert, als auch das Regionalkrankenhaus und die Geburtsklinik in Dnipro benötigen dringend Sachspenden, um den Nöten der Menschen auch weiterhin gerecht zu werden. Hier kommt die Arbeit der Mitarbeiter des Ukraine-Zentrums in Remscheid-Lennep ins Spiel. Sie bitten die Menschen in der Region um medizinische Hilfsmittel, die sie entbehren können.

Gebraucht werden beispielsweise Verbandsmaterial, Rollstühle und Rollatoren oder Thermodecken. Dazu wurden die Abgabezeiten für Sachspenden in dieser Woche noch einmal angepasst. Bei einem Sondertermin am gestrigen Mittwochabend wurden dringend benötigte Güter vor Ort abgegeben, damit sie bereits am morgigen Freitag ihren Weg in die Ukraine finden können.

Remscheid – ein Ort
gelebter Integration

Vom bisherigen Engagement zeigt sich die 42-jährige Olena, die mit ihren beiden Kindern Sofiia (21) und Heorchii (13) seit März letzten Jahres in Remscheid lebt, tief berührt: „Wir sind jedes Mal aufs Neue überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Remscheider. Wir können unseren Dank kaum in Worte fassen“, sagt die Ukrainerin.

Die studierte Psychologin ist derzeit Volontärin im Ukraine-Zentrum und versucht, den Menschen in ihrem Heimatland zu helfen, wo sie kann. Unterstützung erhält sie dabei von Nataliia Ustich, die zu Kriegsbeginn aus Donezk nach Remscheid kam. Mittlerweile hat sie eine halbe Stelle im Ukraine-Zentrum und koordiniert Projekte wie das von Olena Nalyvaiko. Hilfreiche Unterstützung erfährt das Duo zudem von Andreas Bunge, der das Unterfangen seitens der Diakonie unterstützt.

Das Ukraine-Zentrum setzt sich zum Ziel, Menschen das Einleben in Remscheid zu vereinfachen. Die Gemeinschaftsinitiative des evangelischen Kirchenkreises Lennep, der Diakonie im Kirchenkreis und der Evangelischen Kirchengemeinde Lennep schafft dazu diverse Angebote. Sowohl bei der Integration in den Arbeitsmarkt als auch beim Ausfüllen von Formularen oder in der Seelsorge für Geflüchtete sind die Mitarbeiter des Zentrums aktiv.

Außerdem sollen mit Hilfe des Zentrums Begegnungen mit Remscheidern ermöglicht werden und durch ein eigenes Sprachcafé mit Außenterrasse ein reger Austausch erfolgen. Im Ukraine-Zentrum selbst sind die Menschen wirklich voller Hoffnung. Diese speist sich auch daraus, dass die Menschen im Bergischen Land durch ihre Spenden dafür sorgen wollen, das Leid vieler Menschen, die vom Krieg betroffen sind, zu lindern. Der Hilfstransport am 20. Januar soll dazu beitragen.