Hundehaltern droht nun Strafe Wuppertaler zu Leinenpflicht: „Kontrollen in Barmer Anlagen sind lange überfällig“
Wuppertal · Am WZ Mobil äußerten sich viele Wuppertaler positiv über die nun stattfindenden Kontrollen der Leinenpflicht für Hundebesitzer in den Barmer Anlagen.
Es gibt viele Gründe, warum eine Leinenpflicht in öffentlichen Parks, aber auch in Privatparks wie den Barmer Anlagen, die sich im Besitz des Barmer Verschönerungsvereins befinden, sinnvoll ist. Weil er öffentlich zugänglich ist, greift dort das Landeshundegesetz und damit auch die Anleinpflicht. Der kommunale Ordnungsdienst läuft dort nun Streife und sanktioniert die Nichtbeachtung auch mit Knöllchen, sollte eine freundliche Ermahnung nicht fruchten. Michaela Dereschewitz, Geschäftsführerin des Verschönerungsvereins, stieß besonders im Bereich Ottostraße und Untere Lichtenplatzer Straße auf uneinsichtige Hundehalter und ist dankbar für die städtische Unterstützung.
„Mein Hund hört gut und tut nichts. Ich finde es völlig übertrieben, dass man nun das Ordnungsamt einschaltet“, sagt Melanie Powalsky dazu am WZ Mobil. Sie fühle sich nun ständig beobachtet und bemängelt die unhöfliche Ansprache. „Es gibt immer weniger Orte, an denen man die Hunde frei laufen lassen kann.“
Maarten Waider findet die Ordnungsmaßnahmen zu drastisch, wenn man sich gütlich verständigen könnte: „Leinenpflicht finde ich gut und richtig, weil es zum Wohle der Tiere ist und viele Menschen Angst vor Hunden haben.“ Dabei komme es oft zu Problemen zwischen Hundehaltern und Passanten.
Nadine Wiesenfeller findet es schade, dass es nicht so viele Hundeauslaufplätze gibt: „Große Hunde brauchen den Auslauf und das Toben mit anderen Tieren.“ Natürlich gebe es auch Vierbeiner, bei denen der Leinenzwang absolut angebracht sei. „Aber die meisten verstehen sich untereinander und sind lieb. Die Hundesteuer in Wuppertal ist sehr hoch und die Ordnungsamtsaktionen völlig übertrieben.“
Jutta Koch spricht ebenfalls die hohe Hundesteuer an: „Ich habe das Gefühl, dass diese Aktionen ein Feldzug gegen Hundebesitzer sind und die Anschuldigungen seitens des Verschönerungsvereins nicht neutral sind. Es haben sich kaum Menschen über die Hunde beschwert, aber über die Müllhalden im Park wird nichts gesagt.“ Die Anleinpflicht im Bereich der Barmer Anlagen könne sie nicht nachvollziehen. Man solle lieber die Protokolle für nicht entsorgte Hinterlassenschaften oder Müllverschmutzung erhöhen.
Debora Hefter ist häufig mit ihrem Hund unterwegs und hat Interesse daran, dass es im Bereich der Anlagen schön ist: „Hier unten den Hund anzuleinen, ist kein Problem, aber oben im Wald, wo weniger Menschen sind, sollte es auch ohne Leine funktionieren, wenn der Hund gut erzogen ist.“ Gerade ältere Menschen und Kinder suchten den Kontakt zu den Tieren.
Franz Mentel sieht die Gründe im Verhalten der Geschäftsführerin des Verschönerungsvereins: „Früher gab es hier keine Probleme, aber seit Frau Dereschewitz da ist, gibt es Theater.“ Er sei regelmäßig mit einer Hundegruppe unterwegs. Alles sei friedlich. Einzelfälle, in denen der Hund nicht hört, gebe es natürlich auch. „Wir Hundebesitzer räumen oft Müll weg, damit die Hunde sich nicht verletzen. Darauf sollte man einmal mehr achten.“
Janette Hübner spricht sich für eine Anleinpflicht im unteren Bereich der Anlagen aus: „Aber Ordnungsstrafen finde ich trotzdem übertrieben. Wenn man mit seinem Hund Joggern, Fahrradfahrern oder Familien mit Kindern begegnet, erwarte ich gegenseitige Rücksichtnahme.“ Im Waldbereich sei für sie das Anleinen des Hundes nicht erforderlich, da dort weniger los sei.
Frank Horstmann hat die Thematik schon länger verfolgt: „Ich halte mich an die Regeln und meiner Meinung nach gibt es genügend Auslaufgebiete für Hunde. Die jetzt getroffenen Maßnahmen sind lange überfällig. Wenn ich höre ,der will nur spielen’, frage ich mich, ob das stimmt.“ Beratungsresistente gebe es immer.
Geschäftsführerin des Verschönerungsvereins, Michaela Dereschewitz, hofft, dass die Maßnahmen greifen: „Die positiven und negativen Resonanzen halten sich die Waage.“ Gerade bei den zivilen Kontrollen hoffe sie, dass man die „Richtigen“ erwische.