Unionstraße ist bis November dicht
Die Arbeiten der Bahn an der Brücke verzögern sich. 2019 müssen sich die Anwohner auf zwei weitere Sperrungen einstellen.
Unterbarmen. Anwohner rund um die Unionstraße brauchen starke Nerven. Die Bahn hat auf WZ-Nachfrage angekündigt, dass sich die Brückenerneuerung an der Unionstraße noch weiter verzögert. In der Folge bleibt die Straße bis 15. November gesperrt — „voraussichtlich“. Eigentlich wollte die Bahn bis Ende April mit den Arbeiten fertig sein. Doch nach Angaben eines Sprechers musste sie ihr Sanierungskonzept von Grund auf überarbeiten, weil das Fundament des Baus überraschend höher lag als erwartet.
Um die künftige Eisenbahnüberführung zu bauen, errichtete die Deutsche Bahn bereits in den Sommerferien 2017 während der großen Bahnsperrung Hilfsbrücken unter dem Bestandsbauwerk. Aktuell werden unter den Brücken die Fundamente für das neue Bauwerk hergestellt. Der ursprüngliche Plan sah vor, bis 2019 kontinuierlich an dem Neubau zu werkeln — während der Straßenverkehr läuft. Im Sinne der Anwohner wollte sich die Bahn jedoch für „ein Ende mit Schrecken“ entscheiden und beantragte bei der Stadt eine Straßensperrung bis April, um in dieser Zeit die gesamte Maßnahme abzuschließen. Das wird nun jedoch erst zum Ende des Jahres geschehen. Die Straße bleibt bis dahin dicht.
„Wir bitten, dies zu entschuldigen und um Verständnis“, sagte ein Bahnsprecher der WZ. Bei Barmens Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke ist jedoch das Verständnis für die Verzögerung der Bahnprojekte im Stadtgebiet zu Ende. „Die Bahn pflegt ihren guten Ruf im Tal“, so sein sarkastischer Kommentar. Lücke zählt auf: „Brändströmstraße, Heidter Berg, Döppersberg...“ Für die Anwohner sei die Situation „hochgradig unbefriedigend“. Den Dialog mit der Bahn zu suchen, das habe die Vergangenheit gezeigt, bringe jedoch nichts. „Wir können nur immer wieder den Schuldigen benennen, damit nicht am Ende wir im Rat die Schläge der Bürger abbekommen“, sagt Lücke.
Die Brückenarbeiten werden noch mit weiteren Unannehmlichkeiten verbunden sein. Zwischen Januar und April 2019 werden die Gleise mehrfach für den Zugverkehr gesperrt.
In dieser Zeit müssen auch die Anwohner — für die die Straßensperrung dann hoffentlich seit einigen Wochen ein Ende hatte — erneut damit leben, dass der direkte Weg in den Süden versperrt ist. Um die Hilfsbrücken abzubauen, wird die Unionstraße im kommenden Jahr laut Bahn zwischen dem 25. Januar und dem 8. Februar sowie zwischen dem 1. April und dem 15. April für Autos und Fußgänger ganz gesperrt. „Das Ausheben der Hilfsbrücken unter dem laufenden Verkehr ist aus Sicherheitsgründen nicht zulässig“, erläutert der Bahnsprecher.
Die Eisenbahnbrücke Unionstraße ist Teil der viel befahrenen Hauptbahnstrecke Wuppertal, Hagen, Dortmund. Bereits 2003 hatte die Bahn sich in Wuppertal an eine alte Steinbrücke gewagt. Die Arbeiten an der Bendahler Straße im laufenden Verkehr zogen sich damals über mehrere Jahre hin.