Universität eröffnet den Flügelhügel
Drei Windräder — ein Geburtstagsgeschenk der Stadtwerke — liefern Energie für die Lichtkunst Metalicht.
Wuppertal. Seit Montag ist das Gesamtkunstwerk MetaLicht komplett. Unmittelbar neben dem Rektoratsgebäude der Bergischen Universität eröffneten Rektor Professor Lambert T. Koch und Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der Wuppertaler Stadtwerke, den sogenannten Flügelhügel, wo drei vertikale Windräder saubere Energie für die Lichtkunstinstallation MetaLicht liefern. Die Lichtkunstinstallation ging vor einem Jahr zum 40-jährigen Bestehen der Bergischen Universität in Betrieb. Seitdem werden die sechs Türme des Campus Grifflenberg durch 760 LED-Leuchten in Szene gesetzt.
Bei strahlendem Sonnenschein herrschte am Montagmorgen auf dem Hügel, der als Ergebnis eines Wettbewerbs Flügelhügel getauft wurde, absolute Windstille. Über das gesamte Jahr gesehen, soll über die Windräder aber dreimal soviel Strom ins Netz eingespeist werden, wie für die Lichtkunst benötigt wird.
Andreas Feicht wies darauf hin, dass die WSW die Windräder auf ihre Leitwarte geschaltet haben, um Messungen über den Ertrag vornehmen zu können. Der Einsatz von vertikalen Rotoren in Städten sei für WSW grundsätzlich von Interesse, weil sich die drei 18 Meter hohen Vertikalrotoren fast geräuschlos drehen und auch nicht das Problem der Schattenbildung auftritt. Zwischen 30.000 und 75.000 Kilowattstunden werden die Windräder im Jahr produzieren. Die Anlage wurde von dem WSW-Partner GdF Suez finanziert und wird von den WSW betrieben. „Hier wurde ein städtebaulicher Punkt gesetzt, den Wuppertal braucht“, sagte Feicht über die Lichtkunstinstallation MetaLicht.
Rektor Lambert T. Koch sprach von einem Projekt, das sichtbar mache, dass Wuppertal eine Universitätsstadt sei. Zum Wintersemester steige die Zahl der Studierenden auf über 18.000 und die der Mitarbeiter auf über 3000. Zahlen, die wie die Lichtkunst für Dynamik stehen.
Koch zeigte sich erfreut darüber, dass der Hügel auch mit Windrädern ein beliebter Aussichts- und Treffpunkt auf dem Campus Grifflenberg bleiben kann. „Auf dem Hügel dürfen weiterhin Verliebte im Sonnenuntergang auf der Bank sitzen, die zum Abschied von Klaus Peters, des ersten Kanzlers der Bergischen Universität, aufgestellt wurde“, meinte Koch schmunzelnd.
Bei der Feierstunde am Montag fehlte übrigens der Lichtkünstler Mischa Kuball, der am Mittag noch auf dem Londoner Flughafen wegen der Verspätung seines Fliegers festsaß. Sollte Kuball erst in den Abendstunden Richtung Düsseldorf geflogen sein, hat ihn vielleicht ein Blick auf das nächtliche Wuppertal trösten können. Denn die Lichtinstallation Metalicht soll sogar aus Flugzeugen im Anflug auf und beim Abflug von Düsseldorf zu sehen sein.
Auf rund 950.000 Euro belaufen sich die Kosten für das Gesamtprojekt, das ausschließlich aus privaten Mitteln finanziert wird und ohne Steuermittel auskommen soll.