Konjunkturbarometer Abschwung der Bergischen Wirtschaft zeichnet sich ab

Wuppertal · Regionaler Konjunkturreport: Bergische Unternehmen erwarten bis zum Jahresende keine positive Wende.

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Seit gut einem Jahr gibt das Wuppertaler Institut für Unternehmensforschung und Organisationspsychologie an der Bergischen Universität quartalsweise ein Regionales Konjunkturbarometer heraus. Die Angaben beruhen auf der Befragung Bergischer Unternehmen. Bisher traten die Wissenschaftler fast ausschließlich als Überbringer sehr guter Nachrichten in Erscheinung, aber im zweiten Quartal 2019 neigt sich der Wirtschafts-Boom dem Ende entgegen.

Das Regionale Konjunkturbarometer sank im zweiten Quartal in Folge. Während die Geschäftslage durchweg positiv bewertet wird, blicken die Unternehmen zunehmend pessimistischer in die Zukunft. Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate liegen erstmals im leicht negativen Bereich. Verarbeitendes Gewerbe und der Dienstleistungssektor bleiben dabei Treiber der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung in der Region.

Im Vorfeld des Brexit und im Hinblick auf den sich verschärfenden Handelskrieg zwischen den USA und China sowie einer Reihe weltpolitischer Krisen (Iran) zeichnet sich für die stark exportorientierte Bergische Wirtschaft eine Phase des Abschwungs ab. Davon sind bisher der Dienstleistungssektor und der Handel verschont geblieben. Gestützt von niedrigen Finanzierungskonditionen, anhaltend hoher Nachfrage nach zusätzlichem Wohnraum und einem Investitionshochlauf der Kommunen befindet sich auch das Baugewerbe nach Einschätzung der Wissenschaftler weiterhin in einer „Boom“-Phase.

„Dabei bestimmen vor allem strukturelle Unterschiede, wie eine starke Exportorientierung und eine ungenügende Nachfrage die unterschiedliche Entwicklung der verschiedenen Wirtschaftssektoren im Bergischen Städtedreieck“, sagt Prof. André Betzer, Vorstandsvorsitzender des WIFOP, und weist auf die Ergebnisse der Sonderauswertung des aktuellen Umfragezyklus hin. Über alle Branchen hinweg, sind die Saldowerte für die Geschäftserwartungen im zweiten Quartal 2019 gesunken. Der überwiegende Teil der Unternehmen im Städtedreieck geht nicht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage im kommenden Halbjahr verbessern wird.

Während die absoluten Saldowerte der Geschäftserwartungen über die einzelnen Wirtschaftsbereiche variieren, zeigt sich in ihren Veränderungsraten ein eindeutiger Trend. „Es mehren sich somit die Zeichen, dass sich die Entwicklung in den übrigen Sektoren nicht dauerhaft von dem anhaltenden Abschwung im verarbeitenden Gewerbe entkoppeln kann“, sagt Junior-Prof. Markus Doumet, wissenschaftlicher Leiter des Regionalen Konjunkturbarometers.

An der Umfrage zum Regionalen Konjunkturreport für das zweite Quartal 2019 haben 204 Unternehmen (mit rund 18 000 Beschäftigten) teilgenommen.

Eine ausführliche Darstellung aller Ergebnisse finden Sie im Regionalen Konjunkturreport unter: