Verbrauchertipp Fremdstoffe gehören nicht ins Abwasser

Abfälle in der Kanalisation sind schlecht für die Umwelt und für den Geldbeutel.

Ricarda Moser, Verbraucherzentrale Wuppertal

Foto: Ferenc Sabo

Es ist schnell gemacht, ein Handgriff nur und weg. Viele Verbraucher machen sich keine Gedanken darüber, was passiert, wenn Abfälle nach dem Gebrauch über die Toilette oder den Ausguss entsorgt werden. Feste Materialien verstopfen Rohre im Haushalt und die Kanalisation, chemische Stoffe sind gesundheitsschädlich und Speisereste locken Ratten an. Eine Rohrreinigung zuhause ist kostenintensiv und unangenehm. Auch in der Kanalisation erhöht sich der Reinigungsaufwand. „Es kommt also darauf an, dass Abfälle und Schadstoffe erst gar nicht im Wasser landen – das schont nicht nur die Umwelt, sondern letztlich auch den Geldbeutel“, erklären die Umweltberater der Verbraucherzentrale in Wuppertal. Darum hier die wichtigsten Tipps.

Das Klo ist
kein Müllschlucker

Feste Abfälle wie Feuchttücher, Tampons, Kondome und Katzenstreu sollten nicht mit Hilfe der Klospülung beseitigt werden, sondern in die Restmülltonne wandern. Ohne großen Aufwand können etwa Hygieneartikel in einem kleinen Mülleimer fürs Bad – am besten neben der Toilette – gesammelt und entsorgt werden.

Medikamentenreste verunreinigen Abwasser

Arzneimittel sollten nicht in der Toilette oder im Waschbecken herunter gespült werden. Die Stoffe in den alten Pillen, Säften oder Tropfen können in den Kläranlagen nicht vollständig abgebaut werden. Abgelaufene Medikamente gehören stattdessen in die Restmülltonne oder können auf Nachfrage in einigen Apotheken zurückgegeben werden.

Essensreste nicht
ins Abwasser kippen

Speisereste, Fette und Öle setzen sich in den Rohren fest, führen zu Verstopfungen und üblen Gerüchen. Sie locken Ratten und Ungeziefer an und treiben Aufwand und Kosten der Abwasserreinigung in die Höhe. Essensreste, gebrauchtes Frittierfett und Speiseöle sowie Suppe – am besten in Einweggläser abgefüllt – gehören deshalb in die Restmülltonne.

Reinigungs- und Waschmittel sparsam verwenden

Bei Putzmitteln genügt meist ein Spritzer, um Schmutz zu entfernen. Echt ätzend für Klärwerk und Gewässer sind hingegen chemische Rohrreiniger, Desinfektionsmittel, Toilettenbecken- und Spülkastensteine. Umweltschonender bekämpfen Saugglocke und Rohrspirale eine Abflussverstopfung. Reste von Schmutzkillern sollten bei einer Schadstoffsammelstelle abgegeben werden. Leere Behälter gehören hingegen in die Tonne für Verpackungsmüll.

Haushaltschemikalien
sind Gift für die Umwelt

Ebenso dürfen Lacke, Farben, Lösemittel, Säuren, Laugen und Motorenöle wegen ihres hohen Schadstoffgehalts nicht ins Abwasser gelangen. Die schädlichen Stoffe belasten Wasser, Pflanzen und Tiere. Farb- und Lösemittelreste sind kostenfrei bei den Recyclinghöfen oder am Schadstoffmobil abzugeben.

Weitere Informationen dazu im kostenlosen Flyer bei der Umweltberatung der Verbraucherzentrale unter Telefon 693 758 05 oder online: