Verbraucherzentrale Küchenrolle und Co. dürfen nicht in die Toilette

Verbraucherzentrale gibt Tipps, wie man Alternativen zum Toilettenpapier entsorgt.

Ein Mann trägt eingekauftes Toilettenpapier und Küchenrollen aus einem Supermarkt.

Foto: dpa/Rene Traut

Hamsterkäufe führen derzeit immer wieder zu Engpässen bei Toilettenpapier. Doch der Griff zu Küchenrollen, Tempos, Feucht- und Kosmetiktüchern oder Zeitungspapier ist keine prima Alternative für eine Entsorgung übers stille Örtchen. „Diese Haushaltspapiere können aufgrund ihrer großen und festen Beschaffenheit die Toiletten verstopfen“, warnen die Umweltberater von der Verbraucherzentrale in Wuppertal. „Nur das normale, trockene Toilettenpapier darf ins Klo. Alle anderen Haushaltspapiere müssen nach Gebrauch in die Tüte und dann ab in die Tonne.“

Die im Vergleich zu dünnem Toilettenpapier sehr dicken und festen Papiere lösen sich im Wasser nicht auf, sondern verstopfen die Rohre. Feuchttücher enthalten neben Papier zudem auch Kunstfasern, die nicht ins Abwasser gelangen sollten.

Karsten Strätz, Umweltberater Verbraucherzentrale Wuppertal

Foto: Henning Mack/Verbraucherzentrale

Steigen in Ermangelung von dünnem Toilettenpapier jetzt viele Nutzer auf den Gebrauch anderer Reinigungspapiere um, drohen die WCs überzulaufen. Im schlimmsten Fall muss ein Fachmann ran, um den Abfluss wieder freizulegen. Auch die Pumpen im Abwassernetz können verstopfen und müssen kostenintensiv gereinigt werden. Fällt ein Pumpwerk aus, kann sich das Abwasser bis in die privaten Keller zurückstauen. „Solch ein Abpump- und Reinigungsaufwand sollte in der allgemein angespannten Lage möglichst vermieden werden, da er nicht nur zu zusätzlichen Kosten, sondern auch zu einer zusätzlichen Belastung aufgrund der dann erforderlichen Beseitigung führt“, so die Verbraucherzentrale.

Auch der Wupperverband weist auf diese Situation hin und appelliert an alle Verbraucher: „Schützen Sie ihre Abwasserleitungen: Werfen Sie diese Hygieneartikel bitte nicht ins WC! Entsorgen Sie diese bitte in gut verschlossenen Müllbeuteln in die graue Tonne.“ Noch sei in den Kanälen und Kläranlagen keine Zunahme von Küchenrolle oder Feuchttüchern spürbar, doch seien alle Bürger aufgerufen, dem frühzeitig vorzubeugen.

Informationen und rechtliche Hilfestellungen zu akuten Verbraucherfragen gibt auch die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale in Wuppertal– bis auf Weiteres ausschließlich telefonisch oder per E-Mail. Kontaktdaten online unter www.verbraucherzentrale.nrw/wuppertal. Hilfreiche Hinweise rund um Corona-Fragen im Verbraucheralltag gibt’s ebenfalls online unter www.verbraucherzentrale.nrw/corona.