„Kleine Rathäuser“ Verhandlungsgeschick: Neuer Wunsch für die Bürgerbüros in Wuppertal

Meinung | Wuppertal · Was passiert mit den Bürgerbüros in Wuppertal? Jetzt stehen drei Versionen im Raum: Eine Minimalversion, die Situation vor der Pandemie und eine Maximalversion. Das wirkt wie eine klassische Verhandlungstaktik, findet WZ-Redakteurin Anne Palka.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Es wirkt wie ein klassischer Schachzug in Verhandlungen: Rainer Spiecker bringt in die Diskussion über die Bürgerbüros den Wunsch nach „kleinen Rathäusern“ ein, die noch viel mehr können als einfache Bürgerbüros.

Die Stadtverwaltung möchte eine Minimalversion: ein Einwohnermeldeamt mit Hauptsitz und zwei Zweigstellen in Ronsdorf und Vohwinkel. Die Bezirksvertretungen und Bürgervereine setzen sich dafür ein, dass die beiden weiteren Zweigstellen in Langerfeld und Cronenberg erhalten bleiben, die die Verwaltung schließen möchte. Und Rainer Spiecker wünscht sich die „kleinen Rathäuser“.

Folgen noch mehr Politiker diesem Wunsch, könnte es darauf hinauslaufen, dass man sich bei der Verhandlung auf die Mitte einigt, wie so oft: Die Bürgerbüros in Langerfeld und Cronenberg bleiben, also bleibt eigentlich alles so wie vor der Pandemie.

Seien wir realistisch. Die Maximalversion wird es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht geben. Bei den geplanten Schließungen argumentiert die Verwaltung mit den Kosten.

Wenn die Politiker sie ablehnen, müssen sie sich einigen, wo sie im Haushalt an anderer Stelle sparen. „Kleine Rathäuser“ würden noch mehr kosten. Damit müsste noch mehr gespart werden. An Projekten, die auch wichtig sind.

Bleibt abzuwarten, ob der Schachzug in der Verhandlung aufgeht.