Verwirrung um Schienenersatzverkehr in den Ferien 2017
Fahrplanangebot der Deutschen Bahn zeigt Verbindungen an, obwohl noch kein Unternehmen beauftragt worden ist.
Wuppertal. In den kompletten Oster- und Sommerferien 2017 wird Wuppertal wegen Stellwerksarbeiten in Vohwinkel vom Bahnnetz abgekoppelt. Noch ist aber nicht klar, wie der Schienenersatzverkehr in dieser Zeit ablaufen soll. Das Problem: An den Planungen sind viele Verkehrsverbünde beteiligt und diverse Bahnunternehmen. Vielleicht zu viele? Fest steht: Wer will, kann sich bereits jetzt unter www.bahn.de, dem offiziellen Fahrplanangebot der Deutschen Bahn im Internet, Verbindungen für die Sommerferien anzeigen lassen, die ausschließlich „Bus“ als Transportmittel angeben — was beim Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) für Verwunderung sorgt.
Denn eigentlich, so ein Sprecher, gebe es noch keine konkreten Pläne. Dazu müsste ja auch erst noch mit den Unternehmen gesprochen werden, die den Ersatzverkehr dann übernehmen würden. Vermutlich habe die Kursbuchstelle der DB die Daten eingepflegt, vorsorglich, so der Sprecher, damit der Nutzer schon mal etwas habe. Nur ist fraglich, wie verlässlich die Angaben sind, hat doch selbst der VRR in seinem internen System keinerlei Angaben, die über den Mai 2017 hinausgehen, wie der Sprecher einräumt. Dabei war in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses der VRR noch als maßgeblicher Ansprechpartner in Sachen Schienenersatzverkehr genannt worden.
Und wie kommt dann wer auch immer auf die Idee, dass ein Bus von Wuppertal nach Düsseldorf im Berufsverkehr nur 40 Minuten braucht, wie es bahn.de veröffentlicht? Ein Wert, über den viele Autofahrer, die tagtäglich im Stau zwischen dem Tal und der Landeshauptstadt stecken, lächeln dürften. Auch die Wuppertaler Verkehrsexperten in Politik und Verwaltung sehen 40 Minuten eher als Idealvorstellung denn als realistisch an.
Es handele sich wohl um Expressbuslinien, ohne Haltestopps, vermutet der VRR-Sprecher. Zu der genauen Route und ähnlichem könne er aber auch nichts sagen. Der VRR habe die Pläne ja nicht ins Internet gestellt.
