Vohwinkels Politiker wollen mit gegen Neonazis demonstrieren
Die Bezirksvertretung diskutierte über Extremismus im Stadtteil — allerdings im nichtöffentlichen Teil der BV-Sitzung.
Vohwinkel. Die Aussage ist eindeutig: „Wir sind gegen Gewalt und Extremismus“, sagt der Vohwinkeler Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD), „und wir folgen als Bezirksvertretung dem Aufruf zur Demonstration am 9. November.“
Die Debatte, die dieser gemeinsamen Stellungnahme vorausgegangen war, hatten die Stadtteil-Politiker allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt — was im Vorfeld Unmut ausgelöst hatte. Heiner Fragemann verteidigte am Donnerstag die Entscheidung: „Natürlich ist das öffentliche Interesse groß. Doch aus polizeitaktischer Sicht und aus Datenschutzgründen war von vornherein unstrittig, dass wir das Thema im nichtöffentlichen Teil der Sitzung behandeln würden.“ CDU-Fraktionssprecher Moritz Iseke bekräftigte diese Entscheidung, kündigte aber an, die Problematik weiterhin offen und offensiv diskutieren zu wollen.
Extremismus in Vohwinkel: Nicht erst nach den Ereignissen in der Nacht zum 25. September, in der es zu Schlägereien zwischen der rechten und linken Szene gekommen war, beherrscht das Thema den Wuppertaler Westen. Wie berichtet, hatte sich jüngst auch der Rat der Stadt mit den „politisch motivierten Gewalttaten“ befasst und von allen Wuppertalern „Gegenwind für die Rechten“ gefordert. Den gibt es auch in Vohwinkel durchaus (siehe Kasten).
Die Stadt hatte angekündigt, unter anderem mit verstärkter Aufklärung in Schulen und „Maßnahmen bei der Jugendarbeit“ reagieren zu wollen. Das wird von Vohwinkels Stadtteilpolitikern ausdrücklich begrüßt — sie kritisieren seit Jahren Einschnitte beim Angebot für junge Leute, wie Bezirksbürgermeister Fragemann betonte: „Eine gute präventive Jugendarbeit im Stadtteil ist ganz wichtig.“