Wuppertal Volle Freibäder zur Halbzeit
Für die Wuppertaler Freibäder läuft das Jahr bisher gut. Trotz wechselhaften Wetters bringen die Hitzewellen reichlich Gäste.
Wuppertal. Für die Wuppertaler Freibäder läuft es gut bisher. trotz den teils durchwachsenen Wetters. Aber die immer wieder auftauchenden Hitzewellen treiben die Menschen ins Wasser und auf die Wiesen. Und so bieten die ersten Zwischenergebnisse aus Mai und Juni schon das erste beruhigende Polster — gerade für die Bäder, die keine städtische Förderung mehr erhalten.
Für das Freibad Vohwinkel etwa lief die Saison bisher „überraschend gut“, sagt Stephan Pott, 1. Vorsitzender des Freibadvereins. „Überraschend, weil es ja zwischendurch auch noch Unwetter gab und kühler wurde“. Trotzdem haben die heißen Tage Ende Mai und Mitte bis Ende Juni schon einige Besucher angelockt. Zusammen seien bisher 5000 bis 6000 Menschen im Freibad Vohwinkel gewesen — mehr als im vorherigen Jahr zur gleichen Zeit, sagt Pott. Das sei erfreulich, weil so vielleicht ein kleines Polster entstünde, mit dem Reparaturen bezahlt werden können. Denn Ende des Jahres muss etwa eine lecke Wasserleitung ausgetauscht werden. Am Ende der Saison müssen etwa 15- bis 20 000 Besucher im Freibad gewesen sein, sagt Pott. Dann könne man mit einer weiteren Saison planen.
Ähnlich sieht es andernorts aus: Birgit Ansorg, Vorstandsvorsitzende des Fördervereins Freibad Eckbusch ist „vorsichtig optimistisch“, wie sie sagt. Während das Freibad im vergangenen Jahr bis August nur 25 Prozent der erforderlichen Besucher hatte, sei man jetzt schon bei mehr als 50 Prozent. „Wir sind sehr glücklich über den Saisonstart“, sagt sie. Im Mai und Juni seien von den Zahlen her doppelt zu gut wie im vergangenen Jahr gewesen.
Auch das Freibad des Schwimmvereins SV Neuenhof kann bisher auf eine gute Saison zurückblicken. Auch wenn Christoph Putsch, Geschäftsführer des Freibades, keine Zahlen nennen will, gibt er doch eindeutige Hinweise: „Der Mai war deutlich besser als in den vergangenen vier, fünf Jahren.“ Und auch der Juni sei besser gewesen als zuletzt. Das läge auch daran, dass das Schwimmsportleistungszentrum seit Ende Juni geschlossen ist und viele Schul- und Sportschwimmer jetzt am Neuenhof schwämmen. Aber trotz aller guten Vorzeichen, will Putsch den Tag nicht vor dem Abend loben. „Der Sommer wird Ende September abgerechnet“, sagt er.
Für das Freibad Mirke, das noch im Werden ist, läuft es bisher ganz gut, sagt Heiner Mokroß, Vorsitzender des Pro Mirke-Vereins. Bisher gebe es einen Wochenendbetrieb. Mit bis zu 65 Besuchern pro Tag, sei es „nett, klein und entspannt“. Die Kinder spielen im Gras oder im Pool und die Erwachsenen lesen auf der Wiese. Der Verein Pro Mirke möchte aus dem 166 Jahre alten Freibad ein Naturbad machen.
Im einzig verbliebenen städtischen Schwimmbad an der Mählersbeck sind die Zahlen eindeutiger. Michael Kickbusch, Abteilungsleiter des Sport- und Bäderamtes, sagt, dass im mai und Juni zusammen schon 24 500 Gäste im freibad gewesen seien — im Jahr zuvor waren es zur gleichen Zeit 13 000 Besucher. Die Hitze treibe die Leute ins Wasser, sagt er. Selbst an Wochentagen habe man schon knapp 2000 Leute an einem Tag dagehabt. Dafür sei der Juli bisher vergleichsweise schwach.
Anders als die Vereinsbetriebenen Bäder muss sich Kieckbusch aber keine Sorgen um das Bad an der Mählersbeck machen. Auch wenn die angepeilte Sanierung deutlich teurer wird als die geplanten fünf Millionen Euro. „Das freibad zu betreiben ist politischer Wille“, sagt er. Auch wenn selbst die hervorragenden Besucherzahlen den Betrieb nicht decken.