Wuppertal Schwimmsport: Leistungszentrum auf Küllenhahn bleibt länger geschlossen
Die Stadt musste ein neues Büro für die Planung der Sanierung beauftragen. Nun gibt es einen seriösen Zeitplan.
Wuppertal. Es wird voll in Wuppertals Schwimmbädern, denn ab Samstag ist das Schwimmsportleistungszentrum (SSLZ) auf Küllenhahn für eine umfassende Sanierung geschlossen (WZ berichtete) und viele Schwimmer — ob aus dem Freizeit- oder Leistungssportbereich — müssen in andere Bäder ausweichen, und zwar für eine weitaus längere Zeit als bislang angenommen. Stand zunächst eine rund sechsmonatige Schließung im Raum, bleibt das SSLZ nun mindestens bis April 2018, also rund zehn Monate geschlossen.
Der Grund für die vier Monate längere Schließungsdauer ist laut Susanne Thiel vom Gebäudemanagement der Stadt (GMW) einerseits, dass die Angaben zur Dauer der Sanierungsarbeiten zunächst auf Schätzungen beruht hätten. Zudem habe das zuerst mit der Planung der Sanierung beauftragte Büro nicht geliefert. Viele Mitarbeiter hätten das Unternehmen verlassen und ein eigenes Büro gegründet. An dieses hat das GMW nun den Auftrag vergeben. „Das Gute daran ist, dass die Mitarbeiter dort bereits im Thema sind. Wir haben jetzt einen seriösen Zeitplan“, erklärt Thiel auf WZ-Nachfrage.
Zehn Monate ohne SSLZ — das gab es schon einmal: Wer vor rund 20 Jahren als Schüler das Carl-Fuhlrott-Gymnasium oder die heutige Friedrich-Bayer-Realschule besucht hat, erinnert sich vermutlich noch lebhaft an die Busfahrt, während der man ein wenig Quatsch mit den Klassenkameraden machen konnte, und den Unterricht in der Schwimmoper, der wegen An- und Abreise deutlich kürzer ausfiel als vom Schulministerium wohl vorgesehen.
Denn nachdem das SSLZ in einer kühlen Aprilnacht 1995 bei einem verheerenden Großbrand zerstört wurde, ging es für viele Schüler sogar länger als zehn Monate „runter“ nach Elberfeld zum Schwimmunterricht. Während die Wuppertaler Leistungsschwimmer unter einer Traglufthalle im Freibad Neuenhof trainierten.
Ein Szenario, das sich durch die nun anstehende Sanierung des „Heinz-Hoffmann-Bades“ nun wiederholt — nur diesmal ohne Traglufthalle. Und wie vor 20 Jahren ist es wieder der SV Neuenhof, der seine Unterstützung signalisiert hat. Die Vereinsmitglieder rücken für den Wuppertaler Schwimmsport enger zusammen — im wahrsten Sinne des Wortes. Denn der Verein wird den Schulen aus der direkten Nachbarschaft — auch der Grundschule Küllenhahn — eine Ausweichmöglichkeit bieten.
Offen bleibt, und das nur wenige Tage vor der Schließung, in welchem Maße auch Wuppertals Leistungsschwimmer ihre vorübergehende sportliche Heimat im vereinseigenen Freibad des SV Neuenhof finden werden.